Gottesdienste zu Hause: 26. Juli 2020

In der kommenden Woche wird bei unseren jüdischen Geschwistern der Feiertag Tish’ah b’Av begangen, ein Fastentag, an dem der zweimaligen Zerstörung des Tempels und der darauf folgenden Vertreibung aus Jerusalem, sowie weiterer dunkler Tage in der jüdischen Geschichte gedacht wird. In vielen Kirchen wird deswegen am Sonntag davor oder danach ebenfalls das Judentum und unsere Beziehung zu unserer “Herkunfts-Religion” thematisiert.

So wird auch in unserem heutigen Hausgottesdienst ein in beiden Religionen wichtiger Ort eine zentrale Rolle spielen: Jerusalem. Ich (Pastor Johannes) hatte das Glück, zwei Mal für einige Zeit in dieser wundervollen Stadt zu leben und so ist es auch ein Thema, welches mich persönlich packt und ich habe einige meiner Fotos für euch herausgesucht.

Viel Spaß mit dem Vorschlag, den ihr natürlich wie immer so variieren und abändern könnt, wie es euch gefällt…

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Die berühmte Altstadt von Jerusalem (hier links der Panoramablick am Ostermorgen vom Ölberg aus und ihr Dächer-Gewirr), die Grabeskirche und der Felsendom (rechts).

 

Vorschlag für einen Gottesdienst Zuhause am 26. Juli 2020

 

Hier könnt ihr die Glocke aus unserer Kirche “Zum Guten Hirten” hören:

 

Wir zünden eine Kerze an und versammeln unsIm Namen Gottes, der Quelle unseres Lebens, im Namen Jesu Christi, dem Grund unserer Hoffnung und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und erneuert. Amen.”

 

Lied: Wachet auf (EG 147 – Text und Musik im Video aus St. Jakobi in Lübeck, achtet auf Strophe 3!)

 

Gebet:

Großer Gott,

wir danken dir für deine Schöpfung und für unser Leben.

Dank sei dir für alles Gute, das wir in den letzten Tagen erfahren konnten.

Wir preisen dich für die weiß verschneiten Berge hier in Santiago, für die Wärme der Sonne auf unserer Haut und für das Lächeln, das uns erreichte.

 

Trotzdem wissen wir natürlich, dass dieses Welt alles andere als perfekt ist – und wir auch nicht.

Wir sind nicht im Paradies und nicht im Himmlischen Jerusalem.

Und deswegen bitten wir dich für alles, in dem wir gescheitert sind.

Wir bitten dich für alle, die gerade in Schwierigkeiten stecken.

Wir bitten dich, dass du uns begleiten mögest – auch jetzt in diesem Gottesdienst.

Amen.

 

Lesung: Offenbarung 21,1-4.10b+11.21-27 (gelesen von Kirsten)

 

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Links sind zwei der 12 Tore aus der Lesung zu sehen: Das Damaskustor (oben in der Nacht, tagsüber ist es eines der meist benutzen Tore) und das Goldene Tor (unten; heutzutage ist es geschlossen, aber nach jüdischer Tradition wird hier der Messias in die Stadt eintreten). Rechts: es gibt auch eine Neustadt, aber die TouristInnen gehen an die Klagemauer.

 

Reflexion: 

Meine Gedanken sind heute auf Spanisch – ihr könnt sie weiter unten hören. Zusätzlich oder alternativ lade ich euch ein, über Folgendes nachzusinnen:

  • Was fällt mir zu “Jerusalem” ein?
  • Und wie würde ich mir das “himmlische Jerusalem” vorstellen?

Man kann “Irushalajim” mit “Stadt des Friedens” übersetzen.

  • Was fehlt zum Frieden?
  • Und was kann ich zum Frieden beitragen?

In der Offenbarung wird das neue Jerusalem wundersam beschrieben. Aber in der Realität gibt es in Jeruslaem viel Dreck und viel Streit, Kämpfe und Verletzte, mehr “Irdisches” als “Himmlisches”.

  • In welchen Bereichen meines Lebens wünsche ich mir “mehr Himmel”?
  • Wann ist mir bereits hier auf Erden “himmlisch” zu Mute?

 

 

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Die Straßen Jerusalems sind nur sehr selten leer – man sieht viele SoldatInnen und sehr viele Kinder (hier aus der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft), die Olivenbäume im Garten Gethsemane sind zum Teil schon 2000 Jahre alt. Einige arabische Stadtteile sind durch eine hohe Mauer abgetrennt – Jerusalem war und ist immer wieder von heftigen politischen Konflikten betroffen.

 

Himno: Tochter Zion (EG 13 – Text und Musik im Video)

 

Fürbitten:

Großer Gott,

du hast uns deinen Sohn gesandt, um uns deinen Plan für diese Welt zu zeigen.

Aber oft vergesse wir seine Botschaft, andermal sind wir nicht bereit oder nicht fähig, ihr zu folgen.

Hilf uns, Jüngerinnen und Jünger zu sein, die unter irdischen Umständen den Himmel suchen.

Die bereit sind, in deinem Reich mitzuarbeiten und deine Botschaft der Liebe zu leben.

 

Großer Gott,

Gott Abrahams, Davids und von Jesus.

Wir bitten dich für die heilige Stadt Jerusalem.

Lass sie das sein, was ihr Name bedeutet: ein Ort des Friedens.

Stärke die Menschen, die dort wohnen und die PolitikerInnen, die dort leiten, auf dass sie nicht den eigenen Vorteil, sonder das Wohl aller verfolgen.

Verhindere, dass Hass und Gewalt die Oberhand gewinnen.

Erleuchte Jerusalem mit deinem Glanz, auf dass es eine Fackel des Friedens und Orientierung und Heil für die Völker sei.

 

Großer Gott,

begleite unsere Gemeinde, ihre Mitlgieder und Familien.

Wir bitten dich für alle, die unter etwas leiden, krank oder niedergeschlagen sind.

Wir bitten dich für alle, die Kraft oder Zuspruch brauchen.

Und ganz besonders bringen wir heute unseren ehemaligen Pastor Carlos Steenbuck und seine Familie vor dich. Wir danken dir für sein Leben und für alles, was er unserer Gemeinde Gutes getan hat. Wir befehlen deinen Sohn Carlos in deine Hände und bitten, dass du ihn in deine liebenden Arme aufnehmen und ihm den ewigen Frieden schenken mögest.

Wir bitten dich für seine Familie, schenke ihnen Trost und segne alle, die um ihn trauern.

 

Du weißt, was uns bewegt.

In der Stille bringen wir es vor dich:

……..

 

Und gemeinsam beten wir, wie wir es von Jesus Christus gelernt haben.

VaterUnser…

 

Segen

 

Am kommenden Dienstag haben wir den zweiten unserer 4 Zoom-Abende: dieses Mal mit unserem lieben Freund und “Nachbarn” Rabbi Shmuel Szteinhaendler. Wir werden über das Judentum hören und lernen – natürlich wird dabei auch Raum für eure Fragen sein!

Auch in diesen Zeiten sind wir auf eure Mitgliedsbeiträge, Spenden und Kollekten angewiesen! Da wir jetzt nicht den Klingelbeutel rumgehen lassen können, würden wir uns um so mehr über eure Überweisungen freuen – hier geht es mit einem “klick” zu unseren Kontodaten. Danke für die treue Unterstützung unserer Gemeindearbeit!

 

Musik zum Ausgang: Saalam, shalom (= Frieden), von der israelische Band Sheva

 

Kerze ausblasen und sich einen gesegneten Sonntag wünschen 😉

Wer mag, kann nochmals die Glocke “schlagen”:

 

 

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Links: einer der wunderbaren Märkte und zwei der vielen Türme (hier eine Kirche und eine Moschee). Rechts: der Ort, den die ersten christlichen PilgerInnen als Kreuzigungsstätte Jesu identifizierten (oben) und das tolle Haus im wunderbaren Stadtviertel En Kerem, in welchem ich 1997/98 leben durfte (unten) .

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