Unsere jüdischen Geschwister feiern heute “Simchat Tora” (das Fest der Freude über die Tora, die Gebote und das gesamte Bibelbuch). Bei fröhlichen Umzügen wird die Tora (Bibel-)Rolle aus der Synagoge auf die Straße geholt – die Gemeinde singt und tanzt dazu.
Als Gott Himmel und Erde schuf geschah dies durch… das Wort. Das “Wort” ist in der Bibel ein “Tat-Wort”. Es bleibt nicht in der Luft oder im Kopf hängen, sondern schafft neue Wirklichkeiten. Worte können trösten oder kränken. Motivieren oder Zerstören. Manche sind auch unverständlich, kryptisch, oder gar „dunkel“.
Der Text für den heutigen Sonntag erhebt den Anspruch: „ganz nahe bei dir zu sein, in deinem Munde und in deinem Herzen.“ Mal schauen, ob sich das erfüllen kann. Viel Spaß mit dem Gottesdienstvorschlag „für zu Hause“! Wie immer könnt ihr ihn natürlich gern abändern und einfach so gebrauchen, wie es gerade für euch gut ist.
Vorschlag für einen Haus-Gottesdienst am 11. Oktober 2020
Hier könnt ihr die Glocke aus unserer Kirche “Zum Guten Hirten” hören:
Musik zum Eingang: Boker (Morgen) von Achinoam Nini
wer die englische Übersetzung des Textes nachlesen will: hier klicken
Wir zünden eine Kerze an und versammeln uns “Im Namen Gottes, der Quelle unseres Lebens, im Namen Jesu Christi, dem Grund unserer Hoffnung und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und erneuert. Amen.”
Lied: Laudate omnes gentes (Gesang von Reinhild und Wilfried und Text im Video)
Psalm 1:
Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen /
noch tritt auf den Weg der Sünder
noch sitzt, wo die Spötter sitzen,
sondern hat Lust am Gesetz des HERRN
und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, /
der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht.
Und was er macht, das gerät wohl.
Aber so sind die Gottlosen nicht,
sondern wie Spreu, die der Wind verstreut.
Darum bestehen die Gottlosen nicht im Gericht
noch die Sünder in der Gemeinde der Gerechten.
Denn der HERR kennt den Weg der Gerechten,
aber der Gottlosen Weg vergeht.
Tagesgebet
Gott des Lebens,
so viele Worte erreichen uns jeden Tag – geschrieben und gesprochen,
auf dem Smartphone oder von den Menschen direkt neben uns,
gute Hinweise oder Aussagen, die ärgern,
manches leuchtet ein, anders bleibt unverständlich.
Manchmal fühlen wir uns gestärkt durch die Worte, sie helfen zu verstehen oder enthalten gute Neuigkeiten.
Manchmal bleiben sie unverständlich oder erreichen weder unser Herz, noch unseren Kopf.
Gott des Lebens,
so viele Worte erreichen uns jeden Tag,
schenke uns jetzt dein Wort.
Sei bei uns, damit wir deine Gegenwart spüren können und höre unser Gebet.
Lass uns eins werden mit deinem Sohn Jesus Christus, damit wir die Botschaft deiner Liebe in die Welt tragen können.
Das bitten wir durch deinen Sohn Jesus Christus,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
Lesung: 2. Mose 20,1-17 (von Christoph eingelesen)
Reflexion:
Fürbitten:
Dein Wort hat Schöpferkraft,
gütiger und liebender Gott.
Schick es uns, wenn wir Angst haben, Orientierung suchen oder deinen Einspruch brauchen!
Wir bitten dich:
Sprich und erbarme dich.
Sprich dein Wort zu den Mächtigen,
damit ihre Worte einen und verbinden,
damit ihre Taten helfen und schützen,
damit ihre Pläne dem Frieden und der Gerechtigkeit dienen.
Wir bitten dich:
Sprich und erbarme dich.
Sprich dein Wort zu den Kranken,
zu den Infizierten, zu denen, die pflegen und heilen.
Sprich damit dein Wort Trost gibt und die Angst vertreibt,
damit die Einsamkeit weicht,
damit dein Wort Mitgefühl und Liebe weckt
und die Kälte und Verachtung vertreibt.
Wir bitten dich:
Sprich und erbarme dich.
Sprich dein Wort zu allen, die dein Wort suchen.
Sprich dein Wort zu uns, damit wir es tun.
Sprich dein Wort zu dieser Welt, denn sie braucht es.
Sprich dein Wort zu den Suchenden, damit sie dich finden.
Wir bitten dich:
Sprich und erbarme dich.
Ganz nah ist dein Wort, gütiger und liebender Gott.
Erfülle mit ihm unsere Herzen: Heute und morgen und alle Tage.
Alles, was uns sonst noch durch Herz und Hirn geht, bringen wir in dem Gebet vor dich, welches dein Sohn Jesus Christus uns gelehrt hat:
VaterUnser…
Lied: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit geh´n (EG 640, den Text und ein von uns eingesungenes Audio findet ihr fortfolgend).
Ref.: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit geh’n,
dein Reich komme, Herr, dein Reich komme.
Dein Reich in Klarheit und Frieden,
Leben in Wahrheit und Recht.
Dein Reich komme, Herr, dein Reich komme.
Ref.: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit geh’n, …
Dein Reich des Lichts und der Liebe
lebt und geschieht unter uns.
Dein Reich komme, Herr, dein Reich komme.
Ref.: Lass uns den Weg der Gerechtigkeit geh’n, …
Wege durch Leid und Entbehrung
führen zu dir in dein Reich.
Dein Reich komme, Herr, dein Reich komme.
Segen
Nächste Woche beginnt der neue Konfikurs – im Gottesdienst am nächsten Sonntag wird sich die Gruppe der Gemeinde vorstellen (18.10. um 11 Uhr per Zoom).
Die Hauspost wird wegen des langen Wochenendes einmal aussetzen – wir möchten aber von euch hören, wie es überhaupt mit diesem Format weitergehen soll (siehe Punkt 2 in der letzten Ausgabe). Bitte schreibt uns!
Auch in diesen Zeiten sind wir auf eure Mitgliedsbeiträge, Spenden und Kollekten angewiesen! Da wir jetzt nicht den Klingelbeutel rumgehen lassen können, würden wir uns um so mehr über eure Überweisungen freuen – hier geht es mit einem “klick” zu unseren Kontodaten. Danke für die treue Unterstützung unserer Gemeindearbeit!
Musik zum Ausgang: Wochenend und Sonnenschein (dargeboten vom Chor Divertimento – Herzlichen Dank!)
Kerze ausblasen und sich einen gesegneten Sonntag wünschen 😉
Wer mag, kann nochmals die Glocke “schlagen”: