Die Sonntage nach Ostern haben ihren lateinischen Namen aus dem Eingangsspruch des jeweiligen Sonntags. Der heutige erste Sonntag nach Ostern heißt daher “Quasimodogeniti” – “wie die neugeborenen Kinder” (1. Petrus 2,2a). Und er hatte eine feste Bedeutung in der altkirchlichen Tauftradition: An diesem Tag legten die neugetauften ChristInnen die weißen Kleider wieder ab, die sie seit ihrer Taufe in der Osternacht getragen hatten. Dieser Sonntag lädt uns daher besonders ein, uns an unsere eigene Taufe zu erinnern. Und auch wir wollen EUCH heute dazu einladen!
Daher – bevor ihr anfangt, diesen Gottesdienst zu feiern – schaut doch mal, ob ihr auf die Schnelle eine Taufkerze, Fotos, den Taufspruch oder sonstiges findet, dass euch an eure Taufe erinnern kann (oder an die eurer Kinder, Enkelkinder, …). Und holt es euch!
Prima! Dann kann es jetzt losgehen..
Im weiteren Verlauf findet ihr einen Vorschlag für einen Gottesdienst zu Hause. Diesmal mit einer Predigt auf Spanisch und Gedanken zur gemeinsamen Tauferinnerung, Gebeten und Liedern auf Deutsch. Natürlich könnt ihr wie immer so variieren und abändern, wie es euch gefällt…
Vorschlag für einen Haus-Gottesdienst am 19. April 2020 (Quasimodogeniti – “wie die neugeborenen Kinder” 1 Petrus 2,2a)
Hier könnt ihr die Glocke aus unserer Kirche “Zum Guten Hirten” hören:
Wir zünden eine Kerze an und versammeln uns “Im Namen Gottes, der Quelle unseres Lebens, im Namen Jesu Christi, dem gGrund unserer Hoffnung und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und erneuert. Amen.”
Lied: Danke – Taufversion (Melodie im Gesangbuch unter Nr. 334, den Text und ein von uns eingesungenes Audio findet ihr fortfolgend).
Danke für diesen guten Morgen,
danke, für jeden neuen Tag.
Danke, dass ich all meine Sorgen
auf dich werfen mag.
Danke, mein Gott, für deine Nähe,
danke, für jedes gute Wort.
Danke, dass deine Hand uns leiten
will an jedem Ort.
Danke für das Geschenk der Taufe,
danke, dass du jetzt bei uns bist,
danke für deinen guten Segen,
den du nicht vergisst.
Gebet
Gott, du Gott des Lebens,
mit der Taufe zeigst du uns, dass wir dir wichtig sind und dass du immer an unserer Seite sein wirst.
Wir erinnern uns heute an das „Ja“, das du uns in der Taufe zugesprochen hast.
Seit unserer Geburt kennst du uns und verstehst uns so wie wir sind.
Du kennst unsere Unsicherheiten und Ängste, unsere Wünsche und Hoffnungen.
Wir danken dir, dass du präsent bist, hier bei uns Zuhause.
Wir danken dir, dass du uns begleitest in diesen schweren Tagen.
Lass uns nicht los. Niemals.
Amen.
Lesung (aufgesprochen in Madrid von unserer ehemaligen Gemeinde-Vizepräsidentin Silja Bülk)
Predigt (von unserer Pastorin Nicole Oehler, auf Spanisch)
Lied: Von allen Seiten umgibst du mich (Liedheft 35, den Text und ein von uns eingesungenes Audio findet ihr fortfolgend).
1.) Ob ich sitze oder stehe, ob ich liege oder gehe: bist du Gott, bist du Gott bei mir.
Ob ich schlafe oder wache, ob ich weine oder lache: bist du Gott, bist du Gott bei mir.
Von allen Seiten umgibst du mich und hälst deine Hand über mir und hälst deine Hand über mir.
2.) Dass ich wachse, blühe, reife; dass ich lerne und begreife: bist du Gott, bist du Gott bei mir.
Dass ich finde, wenn ich suche; dass ich segne, nicht verfluche: bist du Gott, bist du Gott bei mir.
Von allen Seiten umgibst du mich und hälst deine Hand über mir und hälst deine Hand über mir.
3.) Wo ich sitze oder stehe, wo ich liege oder gehe: bist du Gott, bist du Gott bei mir.
Dass ich dein bin, nicht verderbe; ob ich lebe oder sterbe: bist du Gott, bist du Gott bei mir.
Von allen Seiten umgibst du mich und hälst deine Hand über mir und hälst deine Hand über mir.
Tauferinnerung
Wir laden euch ein, euch (gemeinsam) an die Taufe zu erinnern!
Wir wollen euch dabei ein bisschen leiten:
1. Habt ihr Erinnerungsstücke gefunden? Fotos, die Kerze, anderes..?
- erzählt euch, was sie zeigen / wofür sie stehen
2. Erzählt euch gegenseitig, woran ihr euch noch erinnert (bei den einzelnen Taufen, z.B. der Kinder, Enkel, …) – wenn ihr alleine seid, nutzt es und ruft später eure Kinder, Enkel, Patenkinder an, um mit ihnen Erinnerungen auszutauschen!!
- wie habt ihr das Fest vorbereitet?
- wer war alles dabei?
- wart ihr nervös oder angespannt, freudig oder einfach nur geschafft?
- gab es eine Panne?
- was hat euch am meisten bewegt?
- was erinnert ihr noch vom Gottesdienst?
3. An die eigene Taufe haben die meisten keine Erinnerungen mehr – was uns da bleibt sind evtl. Fotos und natürlich unser Taufspruch.
- Kennt ihr ihn oder habt ihn gefunden? Wunderbar!
=> wie gefällt er euch?
=> wenn ihr auf euer Leben blickt: hatte / hat er eine Bedeutung? Passt er zu euch?
- ihr kennt ihn nicht oder habt ihn auf die Schnelle nicht gefunden:
=> nutzt die Quarantänezeit und macht euch mal auf die Suche J
- Taufspruch der Kinder
=> tauscht euch mit euren Kindern aus, warum ihr ihn ausgesucht habt und lasst sie erzählen, ob er ihnen gefällt und warum!
4. Abschluss:
Wenn ihr wollt, sprecht euch gegenseitig zu:
„Du bist getauft. Gott geht mit dir – komme was da wolle!“
Fürbittengebet und VaterUnser
Gott, du versprichst bei uns zu sein bis ans Ende der Welt.
Schenk, dass wir uns immer wieder an diese Verheißung erinnern;
dass wir unsere Herzen öffnen wie die Kinder und lernen, bedingungslos zu vertrauen.
Lass unseren Taufspruch in uns wachsen, damit er zu einem Begleiter in unserem Leben wird.
Lass uns deine Treue und Liebe spüren.
Gott, du versprichst bei uns zu sein bis ans Ende der Welt.
Wir bitten dich für alle, die sich um die Gesundheit eines ihrer Lieben sorgen und für alle, die mit der aktuellen Situation überfordert sind, dass sie neuen Mut finden können.
Wir bitten dich für unsere Alten, die in diesen Tagen oft noch einsamer sind, dass sich ihnen Menschen auf andere Weise nähern und für sie da sind.
Wir bitten dich für unsere Kranken und alle, die im Gesundheitswesen arbeiten, dass sie die Kraft bekommen, die sie benötigen.
Und in der Stille sagen wir dir, was wir nur dir sagen können und wollen…
Vaterunser
Segen
Gott segne uns und behüte uns;
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig;
Gott hebe sein Angesicht über uns und gebe uns Frieden.
Musik von G.Fauré (eingespielt von einer “unserer” Pianistinnen: Ela Choinowski)
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Kerze ausblasen und sich einen gesegneten Sonntag wünschen 😉
Wer mag, kann nochmals die Glocke “schlagen”: