Gottesdienste zu Hause: 20. Dezember 2020

Von überstrahlender und verändernder Freude spricht der 4. Advent. Der Herr ist nah! Die Nachricht kann man nicht für sich behalten. Wie Sarah, der in ihrem Alter ein Sohn verheißen wird und Maria, die Gott lobt, der Niedrige erhöht und Mächtige vom Thron stößt, können auch wir uns anstecken lassen von der Freude über das göttliche Ja zu uns.

Im weiteren Verlauf findet ihr einen Vorschlag für einen Gottesdienst zu Hause. Diesmal mit einer Predigt auf Spanisch und Anregungen zum Nachdenken auf Deutsch und natürlich Gebeten und schönen Liedern. Wie immer könnt ihr so variieren und abändern, wie es euch gefällt…

 

Vorschlag für einen Haus-Gottesdienst am 20. Dezember 2020 

Hier könnt ihr die Glocke aus unserer Kirche “Zum Guten Hirten” hören:

 

Musik zum Eingang:  Mary, did you know (von Katharina)

 

Wir zünden eine Kerze (oder vier am Adventskranz) an und versammeln unsIm Namen Gottes, der Quelle unseres Lebens, im Namen Jesu Christi, dem Grund unserer Hoffnung und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und erneuert. Amen.”

 

Lied: „O komm, o komm, du Morgenstern“ (EG 19)

1. O komm, o komm, du Morgenstern,
lass uns dich schauen, unsern Herrn.
Vertreib das Dunkel unsrer Nacht
durch deines klaren Lichtes Pracht.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.

2. O komm, du Sohn aus Davids Stamm,
du Friedensbringer, Osterlamm.
Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei
und von des Bösen Tyrannei.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.

3. O komm, o Herr, bleib bis ans End,
bis dass uns nichts mehr von dir trennt,
bis dich, wie es dein Wort verheißt,
der Freien Lied ohn Ende preist.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.

 

Kollektengebet:

Gott, du willst kommen!
In diesem Jahr wie in jedem Jahr und doch ganz neu.
Wir bereiten uns auf deine Ankunft vor.
Wir machen uns mit dir auf den Weg.
Du kommst! Dich schrecken die Umstände nicht ab.

Lass uns deine Nähe spüren und hülle uns in dein Licht.
Öffne uns für das Unfassbare um uns herum.
Und lass uns sehen, welche Schritte wir tun können, damit Friede werde – auf Erden und unter uns.
Das bitten wir dich durch Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

 

1. Lesung: Lukas 1,26-38 (eingelesen von unserer Konfirmandin Annika)

 

Musik: Maria durch ein Dornwald ging

 

2. Lesung: Genesis 18,1-2+9-15 (eingelesen von Birgit)

 

Reflexion:

Die Predigt ist heute auf Spanisch, ihr könnt sie hier hören und / oder danach folgende Punkte bedenken.

 

Freude und Begeisterung, Lachen und Staunen stehen im Vordergrund des heutigen Adventssonntages.

  • Worüber kannst du dich so richtig schlapp lachen?
  • Was lässt dein Herz hüpfen? Was findest du komisch?
  • Und wann hast du das letzte Mal so richtig aus vollem Herzen gelacht?

Ich weiß nicht, ob du das kennst: dass du einfach nicht anders kannst als lachen, obwohl du weißt, dass es eigentlich nicht angebracht ist? Weil es aber einfach viel zu komisch ist?
Ich kenne das ziemlich gut! Meine Familie kennt das zum Glück schon – bei Fremden ist das doch manchmal ziemlich unangenehm.

Ähnlich muss es Sara gegangen sein!
Schwanger? In ihrem Alter? Von diesem alten Mann?
Diese Vorstellung ist ihr so absurd, so wider jegliche Natur, dass sie nicht anders kann als in sich hinein zu lachen.
Gott hört es natürlich trotzdem und auf den ersten Blick scheint es, als würde er sie tadeln für ihr Lachen:
„Du hast gelacht!“
„Na klar“, kann man sich Gottes Stimme weiter vorstellen, „natürlich hast du gelacht! Was solltest du auch anderes tun als zu lachen, wenn mein Handeln so anders ist, als es sich erwarten lässt, so neu, so überraschend, so gegen alle Logik, die du kennst, so verrückt! Du hast gestaunt, du hast dich zu Recht gewundert!“

Echtes Staunen ist nicht „machbar“.
Genauso wenig wie unwillkürliches Lachen.
Staunen geschieht, wo etwas den Horizont des Bekannten übersteigt.

  • Worüber staunst du in diesem (so anderen) Advent?
  • Und worüber würdest du gerne Staunen? Was sollte mal so ganz anders sein als erwartet?

Maria und Sara laden uns ein, mit dem Unmöglichen zu rechnen, offen zu sein für die Verrücktheiten Gottes.
Das wünsche ich uns auf dem Weg zur Krippe.

 

Lied: „Seht die gute Zeit ist nah“ (EG 18)

Seht, die gute Zeit ist nah, Gott kommt auf die Erde, kommt und ist für alle da, kommt, dass Friede werde, kommt, dass Friede werde.

Hirt und König, Groß und Klein, Kranke und Gesunde, Arme, Reiche lädt er ein, freut euch auf die Stunde, freut euch auf die Stunde.

Halleluja. Halleluja.

 

Fürbitten:

Was geschieht, Gott,
wenn deine Boten in unsere Wirklichkeit treten,
wenn das Undenkbare,
das Unerwartete einbricht?
Können wir dich erkennen, wenn du zu uns kommst
in deinen Engeln, deinen Zeichen?
Verwandle und heile uns, Gott,
dass wir spüren, wenn du nahst und uns dir öffnen können.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich.

Komm zu allen, die dich suchen,
die in ihren Nöten fragen:
Wo bist du Gott?
Die nach dir verlangen, aber dich nicht finden können.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich.

Komm zu allen,
die nicht mehr hoffen können,
deren seelische Kräfte aufgebraucht sind,
die den Glauben an sich und andere
und an eine freie Gesellschaft mit Chancen für alle verloren haben.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich.

Komm zu allen,
die einsam sind,
zu den Alten, die ihre Familien vermissen,
zu den Kindern, die in ihren vier Wände keine Heimat haben.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich.

Komm zu allen,
die in Krankheit ins Ungewisse schauen,
die sich an der Grenze ihres Lebens wissen und fragen,
was sie erwartet
und wie sie bestehen können in ihrer Angst.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich!

Komm zu allen,
die sich in Feindbilder einschließen,
die Andersdenkende diffamieren müssen,
um sich selbst in den eigenen Wahrheiten zu bestätigen,
die keine Kritik ertragen können.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich!

Komm zu allen, die in Unfrieden leben,
zu all den Hungernden,
die vergessen werden,
zu allen, die auf der Flucht sind
vor Gewalt und Elend
und die auf unser Mitgefühl hoffen.
Wir rufen:
Herr, erbarme dich!

 

In der Stille bringen wir vor dich unsere persönlichen Bitten …

 

Du bist nahe.
Verwandle und heile uns, Gott,
dass wir dich dort, wo wir dich nicht erwarten,
erwarten können.

Und gemeinsam beten wir, wie wir es von Jesus Christus gelernt haben:
VaterUnser …

 

Segen

 

Auch in diesen Zeiten sind wir auf eure Mitgliedsbeiträge, Spenden und Kollekten angewiesen! Da wir jetzt nicht den Klingelbeutel rumgehen lassen können, würden wir uns um so mehr über eure Überweisungen freuen – hier geht es mit einem “klick” zu unseren Kontodaten. Danke für die treue Unterstützung unserer Gemeindearbeit!

Für Heilig Abend könnt ihr auf jeden Fall mit dem Zeit-unabhängigen, zweisprachigen YouTube-Familiengottesdienst mit Krippenspiel rechnen. Wie der Predigtgottesdienst gestaltet werden wird, richtet sich danach, in welcher Phase Las Condes im Plan “Paso a paso” eingeordnet wird. Am nächsten Sonntag (27.12.) ist ein Zoom-Gottesdienst mit den anderen Gemeinden der IELCH geplant.

Leider werden wir uns am Heiligen Abend nicht in der Kirche zum Familiengottesdienst treffen können. Aber in der YouTube-Version sollen wenigstens eure weihnachtlichen Häuser präsent sein! Schickt uns bitte (umgehend) Fotos von euren Sternen, Krippen, Lichtern, … eurem Weihnachtsschmuck! Die Fotos werden wir in den Gottesdienst einbauen.

 

Musik zum Ausgang: Ding dong! Merrily on high (von unserer Konfirmandin  Amanda) 

Kerze ausblasen und sich einen gesegneten Sonntag wünschen 😉

Wer mag, kann nochmals die Glocke “schlagen”:

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