Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder der Versöhnungsgemeinde,
im Mittelpunkt der Passionsgeschichte steht heute eine Jüngerin, die ihre Gedanken schweifen lässt auf dem Weg nach Jerusalem. Außerdem wollen wir euch zu einem neuen Kurs einladen und euch an dem schönen und lebendigen Wochenende im Pfarrgarten teilhaben lassen. Und zum Schluss gibt es natürlich ein Gebet, einen Vers und ein Zitat. Viel Spaß beim Lesen!
- Personen in der Passionszeit: eine Jüngerin
- Aus unserer Versöhnungsgemeinde
- Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch
1. Personen in der Passionszeit: eine Jüngerin
Wie viele Jahre sind wir nun schon gemeinsam unterwegs? Wahnsinn! Ich kann mir ein anderes Leben gar nicht mehr vorstellen… Und was habe ich mir am Anfang nicht alles anhören müssen! Du? Als Frau? Mit all diesen Männern umherziehen? Du solltest lieber eine Familie gründen, damit du versorgt bist. Kinder bekommen, wie es sich gehört.
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Nein danke! Meine Familie sind Jesus und die ganze Gruppe. Und von wegen nur Männer: etliche Frauen sind wir, die mit Jesus ziehen. Hier werden wir voll akzeptiert. Müssen uns nicht beweisen. Werden nicht in bestimmte Rollen gedrängt. Wir sind alle gleich. Hören auf Jesus und aufeinander. Klar, wir diskutieren auch viel.
Die berühmteste Jüngerin ist wohl Maria aus Magdala – hier im gleichnamigen Film von Rooney Mara dargestellt.
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Aber das gehört dazu und macht es alles nur noch spannender. Zugegeben: beliebt sind wir nicht gerade überall. Jesus kann manchmal ganz schön anecken. Da werden wir dann auch schon mal rausgeschmissen. Aber das stört mich nicht. Dafür haben wir auch so viel Großartiges erlebt, so viele Menschen glücklich gemacht: Kinder wurden von Dämonen befreit und Lahme konnten wieder gehen. Fünf Brote und zwei Fische reichten aus, um die ganze Meute satt zu bekommen dort auf dem Berg am Galiläischen Meer. Leute, die Unrecht begangen hatten, kamen zur Vernunft. Vergebung und Liebe kann so vieles bewirken. Mehr als ich mir je hätte träumen lassen.
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Drei Tage sind wir nun schon unterwegs Richtung Jerusalem. Das große Passafest steht ins Haus. Und in meinen Gedanken kommen all diese vielen Bilder und Erinnerungen hoch. Weiß auch nicht warum. Vielleicht weil Jesus neulich so komisch war. Beim Essen hat er solche Andeutungen gemacht, dass er bald nicht mehr bei uns sei. Und dass Gott uns aber den Heiligen Geist schicken werde, damit er uns tröstet. Naja, so richtig tröstlich klang das ehrlich gesagt nicht. Andreas und Johannes hat es voll runtergezogen. Die sind schon den ganzen Weg über super mies drauf. Meinen, Jesus müsste jetzt super vorsichtig sein. Ja nicht auffallen.
Guter Witz! Jesus und ja nicht auffallen. So gut müssten sie ihn doch vielleicht langsam kennen, dass sie wissen, dass daraus nix wird. Ich habe keine Angst. Jesus wird schon wissen, was er tut. Da vertraue ich ihm voll. Mitgehen. An seiner Seite stehen. Komme, was da wolle. Das ist mein Motto für dieses Passahfest. Wir haben so viel gemeinsam durchlebt. Da werden wir das doch wohl auch noch gemeinsam schaffen? Jerusalem – wir kommen!
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2. Aus unserer Versöhnungsgemeinde
Rückblick
Welch wunderbares Wochenende im Garten! Bereits am Freitag traf sich unsere Konfi-Gruppe, um gemeinsam zu spielen, zu reden, zu diskutieren und: Zelte aufzubauen! Denn es wurde nicht nur zum Thema Taufe gearbeitet, sondern es gab auch eine Freiluft-Kino-Nacht und eine Übernachtung im Zelt.
Trotz Masken, Abstand, und Einzelzelten war es toll, sich wiederzusehen und gemeinsam im Gespräch und auf „Gottsuche“ zu sein! Einige der Ergebnisse und Erfahrungen des Konfi-Tages flossen dann gleich in den Gottesdienst am Sonntag mit ein, denn in diesem wurde eine Konfirmandin getauft. Welch Freude!
Hier findet ihr mehr Bilder vom KonfiTag.
Und hier mehr vom Tauf-Gottesdienst.
Basiskurs Christentum: “Konfi für Erwachsene”
Auch als ErwachseneR hat man Fragen zu Glaube und Kirche – egal, ob man getauft wurde oder irgendwann mal am Konfirmandenunterricht teilnahm. Manche, die konkrete Fragen haben und außerdem nicht in der lutherischen Tradition groß geworden sind, haben uns gefragt, ob wir nicht einen Kurs zur Konfirmation anbieten könnten. Und das machen wir gern!
Es geht darum, sich mit den Fundamenten des (lutherischen) Christentums auseinanderzusetzen – aber nicht nur über „Inhalte“, sondern vor allem auch durch den persönlichen Bezug. Das heißt beispielsweise, biblische und theologische „Gottesbilder“ kennenzulernen, aber sich auch über die je eigenen auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.
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Konkret soll es neun Abende mit neun Themen geben, zumindest im 1. Semester online. Je nach Thema kann es auch Lektüre- oder andere Hinweise oder Aufgaben für die eigene Beschäftigung geben. Wer noch nicht konfirmiert ist, kann dies nach erfolgreicher Teilnahme am Ende des Jahres nachholen.
Wir wollen den Kurs aber bewusst offenhalten, d.h.: man kann auch ohne das Ziel Konfirmation an allen oder an einzelnen, persönlich besonders interessant erscheinenden Abenden teilnehmen! Weitere Infos und Anmeldungen zum vollständigen Kurs bei Pastor Johannes Merkel.
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Herzlich Willkommen zu dieser gemeinsamen Entdeckungsreise durch theologische Schätze und eigene Glaubensgewissheiten und -fragen!
3. Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch
Das Gebet:
Gott, unterwegs, irgendwo in der Mitte.
Der Blick zurück, was bringt er mir?
Schweres, manchmal schlecht auszuhalten.
Und doch auch immer wieder die schönen Momente, die durchscheinen.
Der Blick nach vorn, was bringt er mir?
Die Frage, wie es wohl weiter geht?
Die Zahlen steigen, die Sorgen und Ängste mit…
wer kann schon noch seinen Computer ertragen?
Und doch auch immer wieder die Hoffnung, die durchbricht.
Und der klare Vorsatz, das Gute zu suchen und zu finden – egal, was der Weg uns bringen mag.
Gott, unterwegs, irgendwo in der Mitte.
Aber immer mit dir.
Du lässt mich nicht.
Hilf, dass ich meinen Blick nicht nach hinten oder vorne verliere.
Lass ihn mich heben. Zu dir.
Strahle du mir entgegen.
Voller Kraft und Liebe und Zuversicht.
Amen.
Der Vers:
»Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat und gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit und zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.«
(Lukas 4,18-19)
Der Spruch:
„Jesus hat keinen Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Jüngern gemacht.“
(Renate Jost, Theologieprofessorin)