Hauspost 06/2021

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder der Versöhnungsgemeinde,

die Passionszeit ist abgeschlossen, die Freude der Osterlieder singt und schwingt noch durch die Luft. So wurde auch unsere Reihe zu „Personen der Passionszeit“ letzte Woche beendet (hier könnt ihr die 5 Geschichten nachlesen) und wir beginnen eine neue Sammlung mit “Personen der Osterzeit“ – siehe 1. Außerdem laden wir euch zum Mitmachen ein – siehe 2. Am Ende dann der Dreiklang aus Gebet und Vers und Zitat.

  1. Biblische Personen in der Osterzeit: Zwei Jünger
  2. Aus der Versöhnungsgemeinde
  3. Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch

 

1.  Biblische Personen in der Osterzeit: Zwei Jünger

(Lucas 24,13-35; hier nach: www.derkindergottesdienst.de)

„Jetzt ist alles vorbei“, klagte Kleopas. „Jetzt sind wir ganz allein.“
„Ja, du hast recht“, antwortete sein Freund. „Was sollen wir jetzt bloß machen?“
Kleopas und sein Freund hatten einen weiten Weg vor sich. Von Jerusalem bis nach Emmaus, wo sie hinwollten, brauchte man zu Fuß etwa 2 Stunden. Sie gingen langsam und sahen sehr traurig aus. Und das waren sie auch.

Dabei hatte alles so gut angefangen: Sie hatten Jesus kennengelernt. Sofort waren sie von ihm begeistert gewesen. Jesus war anders als die Lehrer, die sie kannten. Wenn Jesus von Gott erzählte, spürte man, dass er da war. Und Jesus machte sogar Kranke gesund. „Vielleicht ist er wirklich der Messias, der Retter, auf den wir schon so lange warten“, hatten sie sich überlegt. Und sie waren sich fast sicher. Immer wollten sie bei Jesus bleiben. Alles war wunderbar gewesen – bis vor 3 Tagen.
Jesus wurde gefangen genommen, schließlich sogar getötet. Jetzt waren sie alleine. Jetzt war Jesus nicht mehr bei ihnen.

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Traurig gingen sie die Straße entlang und unterhielten sich darüber, was geschehen war. Sie wunderten sich nicht als plötzlich ein Mann neben ihnen her ging, schließlich waren hier oft andere Menschen unterwegs. Der Mann schien denselben Weg zu haben, also gingen sie zu dritt weiter.

Kleopas und sein Freund redeten mit dem Mann. „Worüber redet ihr?“, fragte er. Da blieben sie traurig stehen. „Weißt du nicht, was in Jerusalem geschehen ist?“, fragte Kleopas. „Alle reden doch darüber!“

„Was meinst du denn?“, wollte der Mann wissen. Jetzt fing Kleopas an zu erzählen: „Du hast doch sicher von Jesus gehört. Er war ein Prophet. Er tat viele Wunder, machte Kranke gesund und hat sogar Tote wieder auferweckt. Wir waren dabei. Wir sind mit ihm mitgezogen und haben gehört, was er über Gott erzählt hat. Wenn er geredet hat, dann hat man gemerkt, dass er Recht hat.“ Kleopas seufzte. „Ich habe geglaubt, dass er der Retter ist. Ich wollte immer bei ihm sein.“

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Jetzt wurde Kleopas noch trauriger. Aber es tat ihm gut, zu reden und alles zu erzählen. „Vor drei Tagen ist es dann geschehen. Jesus wurde verhaftet und dann gekreuzigt. Jetzt ist er tot. Jesus ist nicht mehr bei uns.“ Er kämpfte gegen die Tränen an.

Sein Freund half ihm und erzählte weiter, was noch geschehen war: „Drei Tage ist es her. Und heute Morgen ist etwas Sonderbares geschehen: Einige Frauen waren beim Grab von Jesus. Aber er war weg. Außerdem haben sie erzählt, dass sie Engel gesehen haben. ‚Er lebt!’, hätten die Engel gesagt.“

Kleopas nickte. Wenn das nur wahr wäre, was die Frauen erzählt hatten. Aber Jesus war doch tot. Er war nicht mehr da. Der Mann schaute die beiden Freunde an. Kleopas sprach weiter: „Ein paar von uns Jüngern sind zum Grab gegangen und es war wirklich so, wie die Frauen gesagt haben, er ist nicht mehr da. Aber wo ist er denn? Wir haben ihn nicht gesehen.“ Er schwieg und dachte daran, wie schön es war, als Jesus noch bei ihnen war.

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Der Mann, der ja die ganze Zeit bei ihnen war, hatte sich alles angehört. „Ihr versteht noch so wenig“, sagte er jetzt. „Warum glaubt ihr nicht, was die Propheten im Alten Testament geschrieben haben? Dort steht doch, dass der Christus leiden und sterben muss.“ Kleopas und sein Freund hörten ihm nun ganz gebannt zu. Die Zeit verging so schnell, dass sie schon bald bei Emmaus waren.

„Komm doch mit uns nach Hause“, sagte Kleopas zu dem Mann. „Es ist schon Abend und wird dunkel. Du kannst bei uns übernachten.“ Er nickte und dann gingen sie zusammen ins Haus. Kleopas und sein Freund waren nicht mehr so traurig wie vorher. Jetzt bereiteten sie alles fürs Abendessen vor. Als das Brot auf dem Tisch lag, setzten sie sich hin. Der Mann nahm das Brot in die Hand. Dann dankte er Gott dafür und brach das Brot in Stücke und gab es den beiden Freunden.

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So hatte es Jesus oft getan. Und plötzlich erkannten sie, dass es Jesus selbst war, der mit ihnen am Tisch saß. „Jesus lebt wirklich!“, ging es ihnen durch den Kopf. „Er ist bei uns!“ Jesus war auferstanden, er war nicht mehr tot. Kleopas und sein Freund freuten sich riesig. Aber im selben Moment war Jesus nicht mehr zu sehen.

Trotzdem wussten sie jetzt, dass Jesus lebte, und nicht mehr tot war. „Jesus ist nicht mehr tot!“, jubelten sie. „Eigentlich hätten wir es doch schon auf den Weg merken müssen. Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“

Und ich? „Woran erkenne ich ihn?“ Oder laufe ich vielleicht auch oft blind neben ihm her, nehme seine Präsenz nicht wahr? Wir laden Euch ein, in dieser österlichen Zeit, mal ganz besonders darauf zu achten, wo Jesus mit uns geht, wo seine Worte präsent sind, wo Menschen nach seinem Vorbild leben. Holen wir ihn hinein in unseren Alltag! Damit der Auferstandene auch uns bewegen und begleiten kann.

 

2. Aus unserer Versöhnungsgemeinde

Was war das eine Freude: das fröhliche Wiedersehen! Alle hätten wir die Gottesdienste vor und zu Ostern wohl lieber in Präsenz gefeiert, aber trotzdem war es schön, sich bei den diversen Zoom-Veranstaltungen zu sehen und auszutauschen: mit Menschen in Deutschland und Brasilien, mit den Brüdern und Schwestern der anderen IELCH-Gemeinden, mit alt und jung!

Am Gründonnerstag gab es außerdem viele liebevoll gedeckte Tische zum Feierabendmahl zu bewundern. An Karfreitag sannen wir den „7 Worten Jesu am Kreuz“ nach. Und zu Ostern feierten wir einen Familiengottesdienst mit Geschichte und Gesang und viel Freude. Wie schön, dass wir so eine gute Gemeinschaft und so eine fröhliche Gemeinde sind.

 

Für die Wochen bis Pfingsten haben wir uns etwas Besonderes ausgedacht, um miteinander in Kontakt zu sein. Die Idee kommt eigentlich von den KonfirmandInnen – mit ihnen haben wir nämlich angefangen, uns Wochen-challenges zu setzen. Das wollen wir jetzt mit Euch allen tun! Wie das gehen soll? Jeden Montag (heute starten wir ausnahmsweise am Mittwoch) bekommt ihr per What`sApp eine Aufgabe / einen Gedankenanstoß für die Woche, der immer zum Thema des kommenden Sonntages passt. In der darauffolgenden Hauspost, teilen wir euch dann mit, was an Rückmeldungen eingegangen ist – so bekommen wir auch gleichzeitig mit, wie es den anderen geht.

Lust bekommen, die Herausforderungen anzunehmen? Dann kann es gleich losgehen:

Der kommende Sonntag ist der Sonntag „Quasimodogeniti“ – das heißt „wie die neugeborenen Kinder“ und dazu bitten wir euch um folgendes:

  • Schickt uns ein Foto von euch als Kind (und die anderen müssen dann raten, wer es ist)
  • Beantwortet euch folgende Frage: „In welchen Momenten fühle ich mich zurzeit kindlich / fröhlich / wie neu geboren?“ – und schickt uns eure Antworten.

Wer noch nie eine WhatsApp mit einer Gottesdiensterinnerung o.ä. von uns bekommen hat und gern mitmachen möchte: bitte meldet euch bei Pastorin Nicole +56 9 5325 9629!

 

3. Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch

Das Gebet:

Wunderbarer Gott:
Wir danken dir für das Wunder der Auferstehung,
die in unsere bedrohte Welt Leben bringt.
Wir danken dir für das Licht deines Wortes,
das uns in Angst und Verzweiflung Mut schenkt.
Wir danken dir für die Kraft deines Geistes,
weil wir mit ihr voller Hoffnung auf dein himmlisches Reich in den Wirrnissen dieser Zeit leben und lieben,
kämpfen und leiden können.

Schöpferin der Welt:
wir bitten dich für alle, deren Leben bedroht ist:
für die Kranken in den überfüllten Hospitälern,
für alle, die dort arbeiten – oft am Rande der Erschöpfung,
für die, die auf der Flucht sind,
für alle, die von Gewalt bedroht werden.
Gib du Heil und Heilung,
führe in Sicherheit und erweise deine Macht!

Überwinder des Todes:
Erleuchte die Schrecken dieser Welt!
Schenke uns Mut, dein Licht weiterzutragen, gerade wenn es scheint, dass der Karfreitag immer noch andauert.
Gib uns Kraft, dass wir die Macht des Verrats, des Hasses und der Zerstörung durchbrechen können.
Erfülle uns mit der Hoffnung,
dass auch wir durch unser Sterben hindurch leben werden.
Amen.

 

Der Vers:

Während sie noch am Erzählen waren, stand mit einem Mal Jesus selbst in ihrer Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!« Doch sie waren starr vor Schreck, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. »Warum seid ihr so erschrocken?«, sagte Jesus. »Und wie kommt es, dass solche Zweifel in euren Herzen aufsteigen? Schaut euch meine Hände und meine Füße an: Ich bin es wirklich! Berührt mich und überzeugt euch selbst! Ein Geist hat doch nicht Fleisch und Knochen, wie ihr sie an mir seht.«
(Lukas 24,36-39)

 

Der Spruch:

“Auf, auf mein Herz mit Freude nimm wahr, was heut geschicht; wie kommt nach großem Leiden nun ein so großes Licht.”
(EG 112,1)

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