Post nach Hause am 25. März 2020

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder der Versöhnungsgemeinde,

statt eines monatlichen Gemeindebriefes wollen wir euch in den nächsten Wochen mit einer “Post nach Hause” erreichen – darin aller sieben Tage Gedanken zum Alltag oder zu Glaube & Gott, aber auch Neues aus unserer Versöhnungsgemeinde, Tipps zu besonderen Fundsachen im Internet und ein geistlicher Impuls zum Schluss sollen nicht fehlen.

Wir hoffen, dass euch diese Zeilen im besten Sinne „etwas geben“ und freuen uns über eure Rückmeldungen!

  1. Alltag: Zuhause alles anders
  2. Aus der Versöhnungsgemeinde
  3. Web-Tipps: Passion, Gesang und Kindergottesdienst
  4. Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch

1. Alltag: Zuhause alles anders

Wir haben viel gelacht in der letzten Woche. Immer wieder erreichten uns Fotos auf WhatsApp, die vielleicht nicht die wahre Situation, aber die Stimmung gut (und lustig) zum Ausdruck brachten. Zum Beispiel die Herausforderung, zu Hause zu arbeiten und gleichzeitig die Schule für die Kinder zu organisieren. Oder die Sorge, wie das überhaupt alles werden soll bei so vielen Tagen „eingesperrt“.

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Dabei sind wir ja gar nicht im Gefängnis, sondern verzichten zu Gunsten der Gesellschaft und besonders der Älteren und Kranken. Und gerade die sind jetzt auch noch intensiver als sonst vom Alleinsein betroffen, weil die Altenheime keinen Besuch und keinen Ausgang mehr erlauben, weil manche Krankenhäuser den Besuchsverkehr drastisch einschränken, weil viele mit den technischen Hilfsmitteln nicht so gut kommunizieren können wie die Jüngeren.

Egal, ob man plötzlich als Familie viel mehr aufeinander angewiesen ist oder auf sich allein gestellt: in der Ausnahme-Situation nimmt man Vieles viel stärker wahr als sonst. Meinungsverschiedenheiten oder eigene Launen. Sorgen oder persönliche Bedürfnisse. Jack Stuster, der Jahrzehnte lang zum Sozialverhalten von Menschen auf Raumstationen oder in Unterseebooten geforscht hat, berichtet: „Winzige Meinungsverschiedenheiten, unbedachte Sprüche, Witze auf Kosten anderer oder gefühlte Grenzüberschreitungen werden dort schnell zum Problem.“

Egal, ob am Telefon mit der Mutter / Tochter, oder face to face am Familientisch: der Kolosserbrief empfiehlt eine besondere »Kleidung« anzulegen: „herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Freundlichkeit und Geduld. Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander! Und über all das legt die Liebe an.“ (Kol 3:12-14)

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Dass man seinem Tag Struktur geben muss und es z.B. neben den Arbeitszeiten auch gemeinsame und alleinige Auszeiten braucht, ist für Jack Stuster dabei genauso klar, wie das oft anzutreffende Phänomen des Frusts wegen zu hoher Erwartungen. „Eines der Hauptprobleme von Astronauten ist, dass die Projektplaner auf der Erde immer zu wenig Zeit für ihre Aufgaben einplanen, weil sie vergessen, dass jeder Handgriff in der Schwerelosigkeit viel länger dauert.“

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Man muss damit rechnen, dass trotz durchdachtem Tagesplan, gutem Willen und den neuesten technischen Hilfsmöglichkeiten nicht alles glatt läuft. Egal in welcher Situation man lebt, Vieles ist zur Zeit (irritierend) anders. Manchmal steht neuerdings sogar das Evangelium („die frohe Botschaft“) in der Zeitung: „Versuchen Sie, einander und sich selbst mit Wohlwollen zu begegnen. Das gilt besonders, wenn sie mehrere Kinder haben und auch noch selbst arbeiten wollen. In diesem Fall versuchen Sie gerade das Unmögliche. Feiern sie sich daher für alles, was sie schaffen – auch wenn es weniger ist als geplant.“ (Süddeutsche Zeitung vom 18. März 2020)

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Übersetzung oben: ein Gruß an alle, die von Zuhause aus arbeiten müssen.

Unten: Was denkst du, wie du die Zeit der Quarantäne zu Ende bringen wirst? (a) schwanger (b) mit 10kg mehr (c) geschieden

 

2. Aus der Versöhnungsgemeinde

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Ob der Impuls für den „Gottesdienst zu Hause“ am letzten Sonntag oder diese Hauspost: auch als Gemeinde und im Pastorat müssen wir aktuell neue Wege suchen. Bitte meldet euch, wenn ihr etwas braucht oder sucht! Gebt uns Rückmeldungen oder bringt Vorschläge ein. Neue Wege sind herausfordernd, bieten aber auch Chancen. Lasst uns diese gemeinsam nutzen!

Unerwartet einen Weg abrechen mussten unsere Freiwilligen im Colegio Belén O´Higgins in der letzten Woche. Alle mit dem „weltwärts“-Programm der deutschen Bundesregierung entsandten Jugendlichen wurden weltweit zurückgerufen. Für Pauline, Hagen, Johannes und ihre Mitbewohnerin Janne war das ein Schock. So hatten sie sich die zweite Hälfte ihres Chilejahres nicht vorgestellt. Wir uns auch nicht!

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Adios voluntarios

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Pastorin Nicole konnte sie noch verabschieden – aber in großer Form im Gottesdienst oder mit vielen Menschen, die ihnen im Colegio, in unserer Versöhnungsgemeinde und darüber hinaus wichtig geworden sind, war das leider nicht möglich.

Gut zu wissen, dass sie inzwischen wenigstens wohlbehalten wieder bei ihren Familien in Deutschland gelandet sind. Mehr denn je rufen wir ihnen zu: ¡Nos vemos!

Mit einem “KLICK” hier kommt ihr zu einer Bildauswahl mit dem Freiwilligenjahrgang 2019/20.

 

3. Web-Tipps: Passion, Gesang und Kindergottesdienst

Viele lustige, gute und interessante Sachen werden dieser Tage empfohlen, die man übers / im Internet wahrnehmen kann. Hier drei Tipps aus dem Bereich Kirche und Religion:

  • Musical „Jesus Christ Superstar“: tolle Musik von Webber, auch theologisch reizvoll => hervorragend gerade jetzt in den Wochen vor Ostern! Z.B.: hier klicken für die YOUTUBE aus Salerno
  • Chorprobe Zuhause: auch die Chorproben ruhen derzeit weltweit, hier kann man jede Woche ein Pop- oder Gospelstück neu kennenlernen, mit „Teach-Me-Track“, also zum Selbstlernen. HIER klicken um zur website zu gelangen
  • Kindergottesdienst auf YOUtube: Auch der Kindergottesdienst ruht – in unserer Kirche, aber nicht im Netz. Auf Youtube laden Hannah und Lotta gerade jetzt dazu ein! Ein “Klick” hier füht euch hin.

 

4. Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch:

 

Das Gebet:

Gott, ich bin durcheinander. So viel ist in mir.

Sorge und Unsicherheit. Manchmal auch Angst oder Ohnmacht.

Und dann genieße ich wieder den Augenblick, fühle mich frei.

 

Du kennst mich.

Du weißt, wie es mit mir steht und wer mir besonders am Herzen liegt.

Du siehst, was im Argen liegt und wo die Freude groß ist.

 

Sei bei mir.

Stärke mich in dieser Zeit.

Gib uns Kraft und Weisheit und Liebe mit diesen Herausforderungen fertig zu werden.

Amen.

 

Der Vers:

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. (2. Timotheus 1,7)

 

Der Spruch:

“Gott ist nicht dort, wo wir sein möchten, sondern da, wo wir sind.“ Martin Werlen (@MoenchMartin)

 

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