Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder der Versöhnungsgemeinde,
letzte Woche ging es los – hier kommt die zweite Ausgabe unserer „Post nach Hause“. Statt des monatlichen Gemeindebriefes wollen wir euch mit Gedanken zum Alltag oder zu Glaube & Gott, aber auch mit Neuem aus unserer Versöhnungsgemeinde, mit Tipps zu besonderen Fundsachen im Internet und einem geistlichen Impuls erreichen.
Wir hoffen, dass euch diese Zeilen im besten Sinne „etwas geben“ und freuen uns über eure Rückmeldungen!
- Glaube praktisch: 10 Gebote für die Corona-Zeit
- Aus der Versöhnungsgemeinde
- Web-Tipps: Schauen, Nachdenken, Tun
- Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch
1. Glaube praktisch: 10 Gebote für die Corona-Zeit
Auf Martin Luther geht der schöne Gedanke zurück, dass ein glaubender Mensch jeden Tag „neue Dekaloge“ entwerfen könne. Deshalb hier ein Versuch:
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- Du sollst deine Mitmenschen lieben, komm ihnen aber gerade deswegen nicht zu nahe. Übe dich in „liebevoller Distanz“. Auf deine Gesundheit und die deiner Mitmenschen zu achten ist immer wichtig. Jetzt kann es lebenswichtig werden.
- Du sollst nicht horten – weder Klopapier noch Nudeln und schon gar keine Desinfektionsmittel oder gar Schutzkleidung. Die werden in Kliniken gebraucht, nicht im Gästeklo zu Hause.
- Die Pandemie sollte das Beste aus dem machen, was in dir steckt. Keinen Corona-Wolf und kein Covid-Monster, sondern einen engagierten, solidarischen Mitmenschen.
- Du solltest ruhig auf Manches verzichten. Quarantäne-Zeiten sind Fastenzeiten. Dafür gewinnst du andere Freiheit hinzu. Das passt sehr gut in die Zeit vor Ostern.
- Du sollst keine Panik verbreiten. Panik ist nie ein guter Ratgeber, zu keiner Zeit. Gesunder Menschenverstand und Humor dagegen schon. Deshalb hör auf Fachleute, beruhige andere und schmunzele über dich selbst. Da macht man erst mal nichts falsch, und es trägt sehr zur seelischen Gesundheit bei.
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- Du solltest von „den Alten“ lernen. In früheren Zeiten von Seuchen und Pestilenz, als es noch keine so gute Medizin wie heute gab, halfen Menschen vor allem ein gesundes Gottvertrauen und die tätige Fürsorge füreinander. Das ist auch heute sicher hilfreich.
- Du solltest vor allem die Menschen trösten und stärken, die krank werden, leiden oder sterben. Und auch die, die um sie trauern. Sei der Mensch für andere, den du selbst gern um dich hättest.
- Du solltest anderen beistehen, die deine Hilfe brauchen: Einsamen, Ängstlichen, Angeschlagenen. Oder Menschen, die jetzt beruflich unter Druck geraten. Das hilft nicht nur ihnen, sondern macht dich auch selbst frei.
- Du solltest frei, kreativ und aktiv mit der Pandemie umgehen. Dazu sind wir von Gott berufen. Du wirst am Ende vielleicht überrascht sein, was sie Positives aus dir und anderen herausholt.
- Du solltest keine Angst vor Stille und Ruhe haben. Wenn die Quarantäne zu mehr Zeit zum Umdenken, zum Lesen und für die Familie führt, wäre das ein guter „sekundärer Krankheitsgewinn“.
(Thorsten Latzel auf der website der Evangelischen Akademie Frankfurt)
2. Aus der Versöhnungsgemeinde
Danke für eure Rückmeldungen zum „Gottesdienst zu Hause“ und zur „Post nach Hause“. Weiterhin gilt dazu und zu allen anderen Ideen, Vorschlägen, Bedürfnissen: Bitte meldet euch, wenn ihr etwas braucht oder sucht!
Für die Karwoche vor Ostern haben wir uns ein besonderes Programm ausgedacht:
05. April, Palmsonntag: Einladung zu einem „Gottesdienst zu Hause“ mit Einzugs-Prozession und Predigt (deutsch und spanisch)
09. April, Gründonnerstag: Einladung zum „Feierabendmahl zu Hause“ und die Möglichkeit, dies über die APP „zoom“ mit vielen Gemeindegliedern gemeinsam zu feiern (zweisprachig)
10. April, Karfreitag: Einladung zu einem „Gottesdienst zu Hause“ in beiden Sprachen (deutsch und spanisch)
12. April, Ostersonntag: zweisprachiger Gottesdienst in unserer Kirche „Zum Guten Hirten“ – um 11 Uhr oder zu beliebiger Zeit auf unserem youtube-Kanal (zweisprachig)
Wir werden noch genauere Information herumschicken, wie das mit „zoom“ und dem youtube-Kanal funktioniert. Für den Ostergottesdienst laden wir euch aber schon heute ein, Fotos von euch an uns zu schicken! Per eMail oder whatsapp. Wir wollen diese ausdrucken und auf die Stühle in der Kirche kleben. Damit ihr die Kirche füllt und zumindest qua Foto präsent seid!
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Diese Woche – in der unsere Bewegungsfreiheit noch um einiges eingeschränkter ist – möchten wir euch einladen, euch gedanklich und geistlich (noch mehr) aufeinander zu zu bewegen. Wie kann das konkret aussehen?
- Nehmt euch vor, jeden Tag für eine Person aus der Gemeinde zu beten – ob ihr sie besser kennt oder erst seit kurzem, ob ihr ihren Namen wisst oder nur wie sie aussieht – ganz egal! Betet für sie! Wer mag, kann der Person hinterher auch gerne sagen, dass er/sie für sie gebetet hat.
- Nehmt euch vor, mindestens einmal die Woche jemanden aus der Gemeinde anzurufen, mit dem/der ihr sonst nicht regelmäßig telefoniert und euch erkundigt, wie es ihr/ihm geht.
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So können wir in Gemeinschaft miteinander sein und uns gegenseitig im Gebet und im Gespräch stärken. Natürlich, könnt ihr auch jederzeit uns Pfarrers anrufen – wir sind für euch da! Auch, wenn ihr einen Kontakt braucht, helfen wir gerne.
3. Web-Tipps: Schauen, Nachdenken, Tun
Viele lustige, gute und interessante Sachen werden dieser Tage empfohlen, die man übers / im Internet wahrnehmen kann. Hier drei Tipps aus dem Bereich Kirche und Religion:
- Virtuelle Führung durch einen Teil der vatikanischen Museen: das ist nicht nur toll, weil man sich nicht mit Hunderten anderen durch die Räume „wühlen“ muss, sondern es gibt in den Bildern auch unzählige Biblische Geschichten zu entdecken => Erkennt ihr sie? Könnt ihr sie nacherzählen? HIER geht es zum digitalen Museumsbesuch
- Die lutherische Tradition ruft uns auf, aktive Bürgerinnen und Bürger zu sein und auch über den Tellerrand der Kirche hinaus zu denken und zu handeln. Einer der sich viele kluge Gedanken macht ist Yuval Harari => hier ein Interview mit ihm zur aktuellen Situation
- Vielleicht kann man auch mal die Zeit nutzen und etwas basteln. Zum Beispiel die San Francisco Kirche in Santiagos Innenstadt. Eine der ältesten Kirchen des Landes – hinfahren und sie anschauen geht ja aktuell nicht… => hier kommt ihr aber zum Bastelbogen und zu mehr Informationen über dieses „Monumento Nacional“
4. Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch:
Das Gebet:
Gott: Da bin ich.
Allein.
Und doch nicht allein: Du bist hier.
Andere beten auch zu Dir. Genau jetzt.
Das verbindet uns. Miteinander. Und mit Dir.
Du bist eben nicht an bestimmte Orte gebunden.
Du bist da, wo ich bin.
Ich leg Dir alles hin, was ist. Und es ist so viel.
– Stille –
Ich bitte Dich, Gott: Behüte, was wir lieb haben. Das Leben. Und unsere Lieben. Amen
Der Vers:
Gott spricht: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ (Jesaja 41,10)
Der Spruch:
„Gesunder Menschenverstand und Nächstenliebe sind jetzt noch wichtiger als Ingenieurskunst und viel Geld. Nur mit solchen menschlichen Tugenden werden wir zu richtigen Entscheidungen kommen.“
Stefan Dräger (ist Chef des weltweit wichtigsten Herstellers von Beatmungsgeräten und hat gerade deutlich mehr Bestellungen, als er ausliefern kann)