Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder der Versöhnungsgemeinde,
die 30. Ausgabe der Hauspost hat für unsere Versöhnungsgemeinde wahrhaft große Themen. Zunächst greifen wir den Wochenspruch in diesen Tagen zwischen dem Gedenken an die „Reichspogromnacht“ und dem Gedenken an die Toten von Krieg und Gewaltherrschaft („Volkstrauertag“) auf und fragen nach „Frieden“ in der Bibel.
Dann gibt es Infos zur jährlichen Generalversammlung (asamblea) unserer Versöhnungsgemeinde und zum 1. Präsenz-Gottesdienst in Pandemie-Zeiten. Für diesen lest bitte unbedingt auch unser „COVID-Protokoll“ (Punkt 3)!
Am Ende der gewohnte Dreiklang aus Gebet, Vers und Zitat – viel Spaß beim Lesen!
- „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9) – Was heißt „Frieden“ eigentlich in der Bibel?
- Neues aus der Versöhnungsgemeinde
- COVID-Protokoll für Gottesdienste und andere Veranstaltungen
- Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch
1. „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9) – Was heißt „Frieden“ eigentlich in der Bibel?
Im Alten Testament steht „Shalom“ für „Frieden“. Und damit ist viel mehr gemeint, als die Abwesenheit von Krieg oder ein ruhiges Miteinander. Shalom hat die gleiche Wurzel wie „shalem“ und das bedeutet „Ganzheit“.
Shalom heißt also nicht, dass die Waffen schweigen oder sich zwei Konfliktparteien vertragen, sondern dass es Einzelnen, einer Gemeinschaft, eigentlich allen „rundherum gut geht“. Es ist „ganz“ in Ordnung. Die vielen Aspekte dieses Wortes, die im weitesten Sinne ungefährdetes Wohlergehen, Glück, Ruhe und Sicherheit umfassen, kommen dem sehr nahe, was wir mit „ZuFRIEDENheit“ meinen.
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Und das hat durchaus politische Auswirkungen: die Propheten sagen das Umschmieden der Waffen zu Ackergeräten voraus (Jesaja 2 / Micha 4) und weitsichtig erinnert Psalm 85 daran, dass Friede mit Gerechtigkeit einhergeht, ja sich beide sogar küssen sollen.
Auf der anderen Seite ist auch das individuelle Wohlsein und der innere Seelenfrieden im Blick (Psalm 55) und eines der schönsten Bilder für den Zustand von Schalom heißt, dass jeder „unter seinem Weinstock und Feigenbaum“ sitzen wird. Wahrscheinlich in der Abendsonne. Und mit einem Glas der Weinernte in der einen und einer reifen, süßen Feige in der anderen Hand…
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Für die Propheten gehört ein Friedensreich zu den Verheißungen einer guten Zukunft, die Gott für das Volk Israel bereithält. Dabei werden die fremden Völker entweder vernichtet, versklavt oder in den ewigen Frieden mit einbezogen. Gott wird – in der letztgenannten Version – ihren Streit schlichten und sie alle gemeinsam an den Berg Zion rufen. Wenn das keine Aussichten angesichts unserer unfriedlichen Zeiten sind!
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Direkt zu Jesu Geburt verkünden die Engel im Neuen Testament dann den „Frieden auf Erden“ – so singen wir es auch als Wunsch in unserer Versöhnungsgemeinde in vielen Gottesdiensten: „et in terra pax“.
Wer Jesu Lehre anschaut, kann darin viele Hinweise auf dem Weg zum Frieden entdecken und auch der Apostel Paulus mahnt: „zum Frieden hat uns Gott doch berufen“ (1Kor 7,15) – deswegen: „so viel an euch ist, lebt mit allen Menschen in Frieden!“ (Röm 12,18)
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Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: “Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.”
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Denn dass Frieden gefährdet ist, wussten die Menschen in der Bibel. Genauso, wie ihnen klar war, dass es zumeist an uns selbst liegt, für friedliche Verhältnisse zu sorgen – ob in der Familie, in der Klasse, in der Gesellschaft oder zwischen den Völkern. Darum: „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ (Matthäus 5,9)
2. Neues aus der Versöhnungsgemeinde
Volkstrauertag am 15.11.
Der Gottesdienst am Volkstrauertag wird in Absprache mit der Erlösergemeinde, wo wir diesen traditionellen deutschen Gottesdienst sonst immer gemeinsam gefeiert haben, in diesem Jahr als Video-Version auf YouTube bereitgestellt werden. Neben verschiedenen musikalischen Beiträgen ist auch die katholische St.-Michaels-Gemeinde und der Militärattaché der Deutschen Botschaft in die Vorbereitungen mit einbezogen. Sonntag, 15.11. auf unserem YouTube-Kanal.
Erster Präsenz-Gottesdienst im Pfarrgarten am 22.11.
Vieles haben wir in diesem Jahr vermisst – besonders wohl die persönlichen Begegnungen. Der Kirchenvorstand hat beschlossen, am 22.11. die Präsenz-Gottesdienste wieder aufzunehmen. Darauf freuen wir uns schon sehr…
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Über die online-Angebote, wie hier am letzten Sonntag konnten sehr viele Menschen teilnehmen. Nun freuen sich aber viele auch auf den ersten Präsenz-Gottesdienst.
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Da die Pandemie aber keinesfalls zu Ende ist, werden wir uns an neue Dinge gewöhnen müssen – zum Beispiel an Gottesdienste im Garten, Verzicht auf Gemeindegesang, Abendmahl und „Kaffee danach“. Auch wird die Teilnehmendenzahl begrenzt sein und Maskenpflicht bestehen – es gibt gesetzliche Regeln, die wir einhalten müssen und außerdem liegt uns natürlich auch das Wohlergehen aller, die zum Gottesdienst kommen, am Herzen!
Wir haben ein „COVID-Protokoll“ erarbeitet, dass ihr unter Punkt 3 dieser Hauspost findet – bitte durchlesen (und gern auch Verbesserungen anregen)! Natürlich werden wir auf besondere Feste (Weihnachten) oder eine Veränderung der Situation jeweils reagieren und euch dann informieren.
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Für alle, die nicht zum Präsenz-Gottesdienst kommen können oder wollen, werden wir ihn aufzeichnen und sowohl live übertragen als auch auf unserem YouTube-Kanal zeitunabhängig zur Verfügung stellen. Das ist für uns technisches Neuland und wir bitten um Verständnis, falls es (am Anfang) nicht gleich alles funktioniert. Auch hier freuen wir uns über eure Anregungen und Hinweise!
Der Gottesdienst am 22.11. wird ohne Kindergottesdienst oder -betreuung sein. Am 29. ist dann aber ein Familiengottesdienst zum 1. Advent geplant.
Vollversammlung am 26.11. um 19 Uhr
Laut den Statuten unserer Versöhnungsgemeinde gibt es einmal im Jahr eine Vollversammlung, bei der über wichtige Angelegenheit informiert und entschieden wird. Dabei gibt es Berichte von Präsident, Schatzmeisterin und Pastores, den Haushaltsplan und ggf. Wahlen, aber auch ganz konkrete Fragen zu dem, was unsere Gemeinde bewegt hat und wie wir unsere Zukunft gestalten wollen.
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Wichtig ist, dass ihr euch beteiligt und mitdenkt und mitmacht! Dabei haben alle, „die über 18 Jahre sind und die Mitgliedsbeiträge geleistet haben“ Stimm- und Wahlrecht. Es muss auch niemand Sorge haben, zu einem Amt „überredet zu werden“, denn mögliche KandidatInnen suchen wir natürlich schon vorher – wobei sich bei Wahlen auch alle Anwesenden spontan zu einer Kandidatur bereit erklären können.
Um in diesem besonderen Jahr einem möglichst großen Kreis die Teilnahme an der Asamblea zu ermöglichen, haben wir beschlossen, sie per Zoom durchzuführen. Dann können auch Gemeindemitglieder, die sich nicht in Santiago aufhalten oder die aus anderen Gründen nicht an Präsenzveranstaltungen teilnehmen wollen oder können, dabei sein.
Die Versöhnungsgemeinde ist kein „selbstlaufender Automat“ – sie braucht dich und dein Engagement! Sei bei der Vollversammlung am 26.11. um 19 Uhr dabei! Direkt im Anschluss findet die Vollversammlung der Bildungsstiftung Martin Luther statt, der Trägerin unseres Colegio Belén O´Higgins.
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3. COVID-Protokoll für Gottesdienste und andere Veranstaltungen
Die gesetzlich maximal erlaubte Teilnehmendenzahl ergibt sich aus der Beschaffenheit des Ortes (im geschlossenen Raum / im Freien) und aus der Phase des Plans „Paso a paso“, in der sich Las Condes zum Zeitpunkt der Aktivität befindet: paso 1: 0/0; paso 2: 10/20; paso 3: 25/50; paso 4 y 5: 50/100.
Außerdem hängt diese Zahl von der Fläche des Veranstaltungsortes ab (1 Person auf 4qm): in der Kirche beträgt die Maximalkapazität demnach 52 Personen (+ 11 auf der Empore) und im Garten 46 Personen (+ 4 auf der Terrasse, + 7 auf dem Parkplatz) – auch in paso 4 & 5.
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Vor den Veranstaltungen muss Alkohol-Gel an verschiedenen Stellen des Geländes zur freien Benutzung durch die Teilnehmenden bereitgestellt werden. Außerdem sind in den Toilettenräumen Einweg-Papierhandtücher und Mülleimer mit Deckel vorzusehen. Über die Gesamtkapazität und über alle erforderlichen Verhaltensweisen ist auf geeignete Weise zu informieren.
Sollte die Veranstaltung in der Kirche durchgeführt werden, sind die Türen offen zu halten, damit eine gute Durchlüftung gewährleistet werden kann.
Bei jeder Veranstaltung ist mindestens eine Person (Mitglied des Kirchenvorstands) zu benennen, die über die Maßnahmen informiert und deren Einhaltung überwacht.
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Beim Betreten muss jede Person eine Erklärung unterzeichnen: über den eigenen Gesundheitszustand, über die Kenntnis der Maßnahmen sowie über die Verpflichtung, eine mögliche COVID-Erkrankung innerhalb der auf die Veranstaltung folgenden Woche der Gemeinde anzuzeigen. Nicht-Mitglieder müssen ihre Kontaktdaten hinterlegen.
Alle Teilnehmenden haben einen festen Platz. Die Stühle stehen dabei mindestens einen Meter voneinander entfernt und dieser Abstand ist auch in allen anderen Situationen einzuhalten (Ausnahme: Personen, die im selben Haushalt leben).
Während des gesamten Aufenthalts ist:
- das Tragen einer Maske obligatorisch
- das Singen verboten.
- muss die Begrüßung per Hand oder mit Umarmung / Küsschen unterbleiben.
- der Abstand von mindestens einem Meter einzuhalten.
- dürfen keine Lebensmittel ausgeteilt werden.
Nach dem Ende der Veranstaltung soll das Gelände zügig verlassen werden.
4. Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch
Das Gebet:
Gott, so vieles erfreut uns: der strahlende Frühsommer und die Wärme, die besseren Zahlen und die guten Aussichten, FreundInnen, die da sind, wenn wir sie brauchen.
Lass es uns genießen und bewusst wahrnehmen.
Hilf, dass wir dankbar sind für alles, was uns geschenkt wird.
Gott, so vieles bewegt uns: in unserem Land, in unserer Familie, mit der Pandemie und überhaupt.
Manchmal treibt es uns so um, dass wir kaum Ruhe finden, der innere Frieden fehlt.
Wir bitten dich, weise du uns die Richtung und leite uns.
Gott, so viele haben keinen Frieden: weder innerlich noch äußerlich –
sie sind von Sorgen geplagt um ihr Einkommen oder um ihr täglich Brot,
sie fühlen sich nicht wahrgenommen und von anderen oder vom Staat im Stich gelassen,
sie leben in Gebieten, wo Hass und Gewalt an der Tagesordnung sind.
Sei du da und halte deine schützende Hand über ihnen.
Zeige Perspektiven auf und schenke Hoffnung.
Gott, dein Friede hat viele Gesichter.
Lass ihn uns finden und küssen und ihm freundlich entgegenlachen –
auf dass er ausstrahle zu unseren Nahen und Fernen.
Amen.
Der Vers:
„Suche den Frieden und jage ihm nach!“
(1 Petrus 3,11)
Der Spruch:
“Wir suchen permanent einen Weg, der unserer persönlichen Verpflichtung und christlichen Unruhe gerecht wird in der heutigen Zeit und uns gleichzeitig zu einer Gemeinde und Kirche leitet, die dem Evangelium von Jesus Christus treu bleibt.“
(Aus der Gründungserklärung der Versöhnungsgemeinde)