Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder der Versöhnungsgemeinde,
da dies die vorerst letzte Hauspost ist, möchten wir einmal mehr ein riesengroßes DANKESCHÖN an die Übersetzerinnen richten! Wie toll, dass ihr so eifrig und schnell bereit wart zu helfen. Auch danken wir allen, die zwischendrin Beiträge geschickt haben – so in dieser Ausgabe zur Frage, was im Advent 2020 bewegt.
Wie immer gibt es am Ende Gebet und Vers und Zitat. Vorher noch ein Angedacht und verschiedene Informationen aus unserer Versöhnungsgemeinde – zum Beispiel zu den Weihnachtsgottesdiensten.
- Angedacht: Eine gute Woche noch…
- Was bewegt euch in diesem Advent?
- Informationen aus La Reconciliación
- Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch
Andgedacht: Eine gute Woche noch…
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Die Hirten sind wie immer auf den Feldern bei Bethlehem. Die letzten Tage waren zum Vergessen: ein Schaf vom Wolf gerissen. Eines verletzt und eines verschwunden. Eine Katastrophe. Wenn sie diese drei Tiere von ihrem kargen Lohn abziehen, bleibt eigentlich nichts mehr übrig. Dazu noch der Ärger von ihrem Herrn, den sie sich werden anhören müssen.
Eigenlicht denkt man ja: schlimmer geht nicht. Aber es ist wirklich ausgesprochen kalt dieses Jahr. Und immer wieder regnet es. Die Kleidung wird kaum richtig trocken. Alles ist klamm. Kein Wunder, dass alle husten und schniefen. Beim Ältesten zieht das Rheuma durch die Knochen. Man kann es kaum aushalten! Wie lange das wohl noch so weitergehen wird?
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Maria zieht es im Unterleib. Ob das diese Senkwehen sind? Sie ist unsicher. Hat so etwas ja noch nie erlebt. Dass es mal bloß nicht noch mehr ist! Dass sie mal bloß noch irgendwie in Bethlehem ankommen. Diese 100 km scheinen schier unüberwindbar. So viele Tage sind sie nun schon unterwegs. Wie gut nur, dass sie den Esel dabeihaben. Sonst wäre sie schon lange zusammengebrochen. Körperlich und nervlich. Diese Volkszählung war echt genau das, was noch gefehlt hat!! Als wäre der Rest nicht schon genug. Diese ganze Aufregung, diese ganze Unsicherheit. Wie gut nur, dass Josef wenigsten zu ihr steht. Da hatte sie zwischenzeitlich echt Angst. Ohne ihn würde sie das hier nicht durchstehen.
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Shmuel ist kurz vor dem Abdrehen. Ganz Bethlehem steht Kopf. Volkszählung. Tausende von Menschen werden erwartet. Wie sollen sie das nur stemmen? Die ersten Schnellen sind schon am Eintreffen, während in der Herberge die Vorbereitungen noch auf Hochtouren laufen. Zusätzliche Betten aufstellen, die Wasserversorgung sicherstellen (ein Dauerproblem!), genügend Lebensmittel ranschaffen, alles nochmal durchputzen. Und dann schicken auch noch solche Neunmalklugen schon ihre Boten und wollen Zimmer reservieren! Hat es sowas denn schon mal gegeben? Na, darauf lässt er sich gar nicht ein. Wer zuerst kommt, malt zuerst. So ist das eben.
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Puhh, wie viele Tage sind sie jetzt schon unterwegs? Melchior kommt es ewig vor. Aber es treibt sie die Neugier. So einen Stern haben sie noch nie gesehen in ihrem ganzen langen Leben. Und sie sind sich einig, alle drei (und das kommt höchst selten vor!!), dass dieser Stern ein ganz besonderer ist und dass es nur ein Königsstern sein kann. Dieser Stern wird sie zu einem neuen König bringen. Und es wird ein ganz besonderer sein. Davon sind sie überzeugt. Und es scheint, dass der Stern sie nach Israel leiten wird. Die Richtung zeigt es schon an… Aber dort? Ob die Kamele bis dahin durchhalten? Sie werden wohl bald mal eine längere Pause einlegen müssen. Melchior sagt es schon beständig. Nur Caspar ist immer dagegen: „Nein, weiter! Sonst kommen wir nie an. Sonst verpassen wir am Ende noch das Beste. Pause ist nicht!“ Naja, er hat gut reden, ist ja auch der jüngste von uns. Wahrscheinlich sogar jünger als die Kamele..
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2. Was uns in diesem Advent bewegt
Les cuento, yo celebro adviento dando gracias a Dios porque me van a operar el jueves – a las 16 hrs. tengo que estar en el Hospital de La Florida. Mi canción favorita es “Soplo de Dios Viviente”.
Was mich bewegt in diesem Advent – vom Glück des Wartens
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Im Advent des Jahres 2020 ist alles anders – für die meisten Menschen dieser Welt. Beschränkungen in allen Bereichen des Alltags durch Covid19 trifft viele – Weihnachten kann kaum geplant werden, nicht zusammen gefeiert werden. So werde ich nach 57 Jahren das erste Mal ohne meine Eltern Weihnachten feiern, obwohl sie sich noch bester Gesundheit erfreuen und auch meine drei Kinder zum ersten Mal nicht treffen können – nur virtuell. Und das betrifft auch die Adventszeit, die wir immer (in Teilen) zusammen erlebt haben – die Vorfreude auf Weihnachten – geteilte Freude, doppelte Freude. So kommt in diesem Jahr bei mir schwieriger Adventstimmung auf, allein, zudem werden die Präsenz-Gottesdienste eventuell nicht stattfinden können.
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Doch denke ich an das „Glück des Wartens“. Vorfreude ist die schönste Freude. In diesem Jahr gibt es kaum vorweihnachtlichen Trubel, kaum Ungeduld oder Weihnachtsstress – man kann in Ruhe die Adventszeit genießen als Vorfreude auf Weihnachten, Freude über die Frohe Botschaft: Christus ist in die Welt gekommen, um uns mit Gott, mit unserem Nächsten und mit uns selbst zu versöhnen und uns von allen Niederungen des Alltags, allen Sorgen und Nöten, die doch so irdisch sind, zu befreien.
Ja, so ist das Warten auf das Fest ein Glück, wenn man sich die Zeit dafür nimmt, darüber nachzudenken!
Mein Lieblingsadventslied – El Burrito de Belen!
Voy a comentar brevemente la primera pregunta sobre lo que es diferente en este año. Realmente parece (me parece) que se está llegando al final de un período muy complejo, para todos. Ya habrá tiempo para evaluar mejor o con más tiempo lo que ha sucedido en este período, pues está muy presente aún justo ahora que nos estábamos acostumbrando por lo que puede ser que no sea tan fácil volver a la normalidad, que será otra en relación a la que se vivió antes de esta crisis.
Como esperanza creo que tendría que tomale una foto a los que se callaron y comenzaron a investigar (de manera separada o en conjunto) para tratar de solucionar el problema de salud pública que afecta al mundo hoy. Que dejaron a un lado o en segundo plano las teorías de la conspiración respecto a quien es el culpable del virus, etc, etc, etc. Existió una voluntad colectiva por avanzar en en este sentido lo que me parece muy positivo.
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1.- Cuéntanos que es diferente para Ti en este tiempo de adviento.
Resp.: Que estamos sujetos -como continentes, naciones y familias- a situaciones existencial altamente complejas, como lo estar en el pendiente de “vivir” o “morir” (esto último por efecto de la actual pandemia).
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2.- Saca una foto de lo que te da esperanza.
Resp.: El Espíritu Santo y la Divina Providencia
3.- Escriba lo que echas de menos, lo que deseas.
Resp.: a) Se extrañan esos bellos Cultos en el Templo.
b) Y en cuanto a lo que deseo, yo diría “quiero” ¡Que se agrandan nuestros corazones para que el divino amor del Señor Padre Dios Todopoderoso llegue a cada uno de nosotros! ¡Aunque Sé, que en la hora presente nuestro Gran Padre es con nosotros!
4.- Cántenos una canción que te suena en el oído.
Resp.: Juan Salvador Gaviota SER
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Uns geht es gut. Die Kinder gehen zur Schule, mit den ganzen Vorsichtsmaßnahmen, und positiv ist, dass die Infektionen [in Madrid] sehr gering sind! Der Unterricht wurde umdisponiert, so dass nur 20 Schüler in der Klasse sind – das bringt die meiste Unruhe, ist aber wirklich das kleinste Übel. Der Notendruck hat sich erhöht, da durch fehlenden Unterricht die Noten schlechter geworden sind.
Ein schöner Ausgleich für die Kids sind die neuen Freunde aus der Nachbarschaft, mit denen sie fast jeden Nachmittag Fangen oder Ritter spielen, im Wald Behausungen bauen oder Roller fahren. Wir sind glücklich in dieser Colonia, die wie ein kleines Dorf ist.
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Heute Nachmittag haben Nachbarn einen ‚Mercadillo Navideño de puertas’, bei dem die Nachbarn, die möchten, einen Tisch vor die Haustür stellen, um alte oder selbst erstellte Sachen zu verkaufen. Noch verschönert wird dies da einige Nachbarn ihre Fassaden mit bunter Weihnachtsbeleuchtung geschmückt haben.
Wir basteln fleißig! In Chile habe ich dank der frazadas stricken gelernt, also habe ich Schals gestrickt, die Jungs haben gemalte Walnüsse zum Aufhängen und Armbänder gemacht. Eine Nachbarin wird Glühwein anbieten, wegen Corona soll jeder seine Tasse selbst mitbringen, im heißen Wein kann man von ausgehen dass da drin nix überlebt…
Last but not least, geht es bei der Arbeit soweit gut. Wir schätzen es sehr, Arbeit zu haben – das ist nicht selbstverständlich in diesen Zeiten, und wir arbeiten mehr als sonst, damit es auch so bleibt. Wir freuen uns auf die Weihnachtstage, wenn auch ohne Familienfeiern dieses Jahr.
Wir denken oft an Euch und die Gemeinschaft! Viele liebe Grüße an alle – von Silja und Familie
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Por supuesto, este año no paso un adviento común y corriente. Pero ser sacado de “lo de siempre” también tiene ventajas: No encontrarse en el torbellino de preparativos para navidad me permite pensamientos mas profundos. Tengo tranquilidad para prender mi vela y reflexionar sobre la lectura bíblica del día. Los cultos en casa, por zoom o YouTube permiten escuchar sermón y canciones más que una vez y a la hora que quiero. Las conversaciones a la hora del “cafecito después” duraron media hora, ahora hay largas conversaciones por teléfono. Me parece que muchas personas se han puesto más empáticas, porque tanto en el supermercado como en la calle hay personas que saludan espontáneamente y conversan un rato. ¡Ojalá esa actitud perdure para siempre! Y lo más importante: el mensaje “No tengan miedo”. Tengo preocupaciones por la salud y bienestar de mis seres queridos, sin embargo, ese mensaje me impide martirizarme con esos pensamientos.
Deseo paz y tranquilidad para todos.
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Me parece que este año, este tiempo sí es diferente. Es más tranquilo. No hay fiestas, reuniones, no hay tanta compra de regalos, ni de la tenida para las fiestas. Pero es una tranquilidad aparente, porque la incertidumbre para quienes quisieran viajar a ver a sus seres queridos y la angustia por las personas enfermas o por la posibilidad de enfermar, no permiten disfrutar de esa tranquilidad. Por otra parte, se puede encontrar consuelo y esperanza en pequeñas cosas, como decorar la casa o hacer galletas en familia.
Burro a los reyes:
“No hay espacio – ya somos cinco.”
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3. Info aus La Reconciliación
Nächste / Weihnachts- Gottesdienste
Die Art der Gottesdienste müssen wir an den Pandemie-Bestimmungen orientieren. Am Sonntag (4. Advent) wird es auf jeden Fall wieder einen „Gottesdienst für Zuhause“ geben. Und am Heiligen Abend könnt ihr den zweisprachigen Familiengottesdienst mit Krippenspiel per YouTube mitfeiern.
Wie der (ebenfalls zweisprachige) Predigtgottesdienst dann stattfinden kann (auf jeden Fall wird es ihn geben), wird sich wahrscheinlich erst nach dem 21. entscheiden, ebenso die Form der Gottesdienste bis zum Jahresende.
Bescherung für Belén
In diesem Jahr ist alles anders! Nur das Strahlen der Kinder bleibt gleich – auch wenn es sich mit der Maske deutlich schwerer erkennen lässt. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wird an der deutschen Schule fleißig gemalt und werden Leckereien gesammelt, Geschenke besorgt und hunderte von Kisten gepackt. All dies, um die Kinder in unserem Colegio Belén zu beschenken. Aber dieses Jahr war eben nicht wie all die anderen und so lief auch die Weihnachtsaktion etwas anders ab. Anstelle des Mitbringens von manjar oder Plätzchen, Weihnachtsdeko oder eingelegten Früchten, haben die Familien an der deutschen Schule „amigurumis“ (kleine Kuscheltiere) gestrickt oder Geschenke gekauft. Drei Freiwillige der acción social haben dann all dies zu Hause bei sich gesammelt, da es keine Möglichkeit gab, die Geschenke in der Schule zu packen. Welch unermüdlicher Einsatz! Und dann kamen die herzlich gepackten Geschenke mit den schönen Weihnachtsbildern im Colegio an. Als Gemeinde haben wir aus den Spendengeldern von Euch und vielen anderen noch ein Pan de Pascua für jedes Kind dazugelegt, damit die Weihnachtsfreude auch zu schmecken ist.
Am letzten Mittwoch haben wir dann gemeinsam mit Leuten aus der Gemeinde und dem Colegio die Geschenke verteilt und ein Strahlen hinter die Maske gezaubert. Ob groß oder klein, beim Abholen waren alle gerührt und überglücklich. Gerade in diesen Zeiten sind die Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mehr als wichtig. Die Eltern haben in einem Brief ihre große Dankbarkeit ausgedrückt: „Dieses Geschenk ist viel mehr als nur etwas Materielles, es ist etwas Emotionales, das nicht mit Geld zu bezahlen ist. Es ist daran zu glauben und es umzusetzen, dass positive Veränderung in dieser Welt möglich ist. Es ist die Geste, etwas zu geben, ohne selbst etwas dafür zu bekommen. Es ist die schönste Form, uns Solidarität zu schenken.“
Jetzt kann es Weihnachten werden!
Krippenspiel
Bei den Krippenspiel-Vorbereitungen in unserer Versöhnungsgemeinde haben wir uns schon immer gut auf „Weihnachten in Pandemie“ vorbereitet – denn da galt jedes Jahr eine Mischung aus „wie immer“ und „ganz neu“.
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So fehlt uns in diesem Jahr das fröhliche Singen, Toben und Spielen in Kirche und Pfarrgarten. Aber wir haben gute und intensive Arbeitstreffen per Zoom. Und weil wir bei der Aufführung nicht an die Kirche gebunden sind, werden dieses Mal sogar echte Tiere mitwirken!
Welche, das wird natürlich noch nicht verraten. Genauso wenig werde ich jetzt schon schreiben, welche Rollen so noch nie dagewesen sind oder welche Besetzung wir in diesem Jahr haben. Bei mir steigt aber die Vorfreude bei jedem Treffen ein Stück mehr. Und so könnt ihr euch auch schon freuen…
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4. Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch
Das Gebet:
Gott, unterwegs zur Krippe sollte ich sein –
und doch bin ich überall mehr als dort.
Meine Gedanken fragen, wie ich all die Arbeit noch zu Ende bekommen soll, wenn ständig die Kinder zuhause und völlig unausgelastet sind?
Meine Sehnsucht fragt, ob es wohl möglich sein wird, den so dringend nötigen Urlaub zu machen oder ob wir nicht mehr aus paso 2 herauskommen werden?
Mein Herz fragt nach all den Lieben, die gerade mit dem Virus kämpfen und sorgt sich, ob es gut ausgehen wird?
Gott, unterwegs zur Krippe sollte ich sein –
komm du mir entgegen.
Nimm mich einfach an die Hand,
rufe mir ein „fürchte dich nicht“ entgegen,
zaubere mir ein Loblied auf die Lippen
und lass mich alles andere für einen Moment vergessen.
Für einen Moment des Niederkniens.
Einen Moment des Staunens.
Einen Moment des Erfülltseins.
Mit dir! Mein Gott. Ganz nah.
Amen.
Der Vers:
Da sagte Maria: „Ich lobe den Herrn aus tiefstem Herzen.
Alles in mir jubelt vor Freude über Gott, meinen Retter.
Denn er wendet sich mir zu. Er ist barmherzig zu denen, die ihn ehren und ihm vertrauen – von Generation zu Generation.“
(Lukas 1,46-48a.50)
Der Spruch:
Welche Wonne, welches Leben
Wird in unserm Hause sein:
Acht Mal werden wir noch wach,
Heißa, dann ist Weihnachtstag!
(dt. Weihnachtslied)