Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Mitglieder der Versöhnungsgemeinde,
hier kommt die neue Ausgabe der „Post nach Hause“. Das Format ist ja nun schon bekannt. Gern könnt ihr aber Themenvorschläge machen oder euch andere Dinge wünschen! Dieses Mal gibt es ein Wort zum Tag, das man auch hören und tun kann. Außerdem schicken zwei unserer (leider abgereisten) Freiwilligen einen Gruß.
- Das Wort zum Tag: Hoffnung
- Osterhoffnung praktisch
- Aus der Versöhnungsgemeinde
- Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch
1. Das Wort zum Tag: Hoffnung
Definition DUDEN: Hoffnung, die – Substantiv, feminin
Bedeutungen (2):
1.1 das Hoffen; Vertrauen in die Zukunft; Zuversicht, Optimismus in Bezug auf das, was [jemandem] die Zukunft bringen wird
1.2 positive Erwartung, die jemand in jemanden, etwas setzt
2. jemand, in den große, ungewöhnliche Erwartungen gesetzt werden
Synonyme zu Hoffnung: Aussicht, Chance, Erwartung, Glaube, Lichtblick, Optimismus, Silberstreifen am Horizont, Traum, Vertrauen, Wunsch, Zutrauen, Zuversicht, Zuversichtlichkeit; (gehoben) Hoffnungsfunken, Hoffnungsschimmer, Hoffnungsstrahl, Zukunftsglaube; (bildungssprachlich) Perspektive
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WIKIPEDIA: Hoffnung (vgl. mittelniederdt.: hopen „hüpfen“, „[vor Erwartung unruhig] springen“, „zappeln“) ist eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung, gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes eintreten wird, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht. Das kann ein bestimmtes Ereignis sein, aber auch ein grundlegender Zustand wie etwa anhaltende Gesundheit oder finanzielle Absicherung. Hoffnung ist die umfassende emotionale und unter Umständen handlungsleitende Ausrichtung des Menschen auf die Zukunft. Hoffend verhält sich der Mensch optimistisch zur Zeitlichkeit seiner Existenz.
Hoffnung kann begleitet sein von der Angst und der Sorge, dass das Erwünschte nicht eintreten wird. Ihr Gegenteil ist die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, die Resignation oder die Depression.
Hoffnung ist auch eine der drei christlichen Tugenden: Glaube, Liebe und Hoffnung.
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Jürgen Moltmann: Hoffnung in Zeiten der Corona-Pandemie
(Jürgen Moltmann ist ein deutscher protestantischer Theologe, der einer breiten Weltöffentlichkeit durch sein Buch “Theologie der Hoffnung” (1968) bekannt wurde, der folgende kurze Text wurde veröffentlicht auf https://2komma42.ekir.de).
Gott erspart uns nicht das „finstere Tal“, das Tal des Todes, aber er ist bei uns in unseren Ängsten über die Naturkatastrophen der Viren und in den menschengemachten Umweltkatastrophen. Darum fürchte ich „kein Unglück“, denn das ewige Du ist bei mir. „Nah ist und schwer zu fassen der Gott“, dichtete Hölderlin. Nicht der ferne Gott ist schwer zu fassen, sondern der nahe Gott.
Im Ende – der Anfang! Das ist christliche Hoffnung. Sie gründet in der Erinnerung an das Ende Christi – Tod und Auferstehung – richtet sich auf was immer wir als „Ende“ erfahren. Der „Gott der Hoffnung“ gibt immer einen Anfang, wenn wir am Ende sind. Im Tode weckt er uns zum neuen, ewigen Leben in seiner kommenden Welt auf.
Die Frage: Warum lässt Gott das zu?, ist eine Zuschauerfrage, nicht die Frage der Betroffenen. Sie fragen nach Heilung und Trost. Als ich das Ende meiner Heimatstadt Hamburg im Feuersturm im Juli 1943 überlebte, habe ich nach Gott geschrien um Rettung und nicht die Warumfrage gestellt.
Wer gewinnt in Zeiten der Pandemie?
– Der tägliche Konkurrenzkampf der Menschen ist stillgelegt. Da alle betroffen sind, lernen sie jetzt, die Solidarität zu schätzen. In der erzwungenen Stille lernen sie Geduld.
– Der größte Gewinner aber ist die Natur. Ich bin gespannt auf die CO2-Bilanz des Jahres 2020. Die naturgemachte Katastrophe hat auf der ganzen Menschenwelt zu einschneidenden Maßnahmen geführt. Die menschengemachte Umweltkatastrophe sollte mit ähnlichen Maßnahmen und einer ähnlichen Solidarität bekämpft werden.
2. Osterhoffnung praktisch:
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In Deutschland hat „Kirche im Dialog“ jetzt rund um Ostern eine deutschlandweite Hoffnungsbewegung ins Leben gerufen: Hunderte von Menschen von Nord bis Süd und von Ost bis West bemalen aktuell Steine mit Zeichen der Hoffnung. Menschen sind eingeladen, sich Steine zu besorgen, sie zu Hause zu bemalen und dann beim Spazieren an öffentlichen Orten als Zeichen der Hoffnung auszulegen – Osterhoffnung haben wir nötiger denn je!
Dazu wollen auch wir euch hier in Chile einladen! Wer Kinder zuhause hat, hat wahrscheinlich auch massig Steine – und kann die Aktion direkt nutzen, um die freie Ferienzeit zu füllen. Aber auch für alle anderen, lässt sich hoffentlich irgendwo ein Stein zum Bemalen finden: die meisten sind ja gerade zurzeit nicht in ‚offizieller‘ Quarantäne und freuen sich vielleicht über einen kleinen Stein-Such-Spaziergang.
Um die Steine auf der Vorderseite mit einem Hoffnungszeichen (Bild, Symbol, Bibelvers o.ä.) zu bemalen, kann man Acrylfarbe benutzen, aber auch andere wasserfeste Stifte. Anschließend können sie noch versiegelt werden mit Acryllack bzw. Klarlack, farblosem Nagellack oder Bootslack. Man sollte nichts auf die Steine kleben, um der Umwelt nicht zu schaden. Wenn man sie findet und mitnimmt, wird eine Desinfektion unbedingt empfohlen – man weiß ja nie.
Wer möchte, kann seine Steine auf unserer digitalen Pinnwand mit anderen teilen – HIER geht es mit einem “Klick” dahin.
Und jetzt: viel Spaß und gute Hoffnung!
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Wer Hoffnung hören will, klicke sich doch zum gemeinsam „Lobet den Herren“ von Thomanerchor, Oper und Gewandhausorchester aus Leipzig: HIER
2. Aus der Versöhnungsgemeinde
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Wir möchten heute allen danken, die weiterhin ihre Gemeindebeiträge zahlen und besonders auch für alle Kollekten während der Semana Santa! Natürlich kann gerade in diesen besonderen Zeiten die Eine mehr geben, als der Andere. Das ist kein Problem und jeder Peso hilft. DANKE für die tolle Unterstützung!
Außerdem haben zwei von unseren Freiwilligen, die ja sehr kurzfristig und nicht wirklich freiwillig abreisen mussten, einen Gruß geschickt, den wir gern mit euch teilen wollen:
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Liebe Gemeindemitglieder der Versöhnungsgemeinde,
nun ist es schon knapp drei Wochen her, seit dem ich Chile abrupt verlassen musste und von meiner Aussende-Organisation heimgeschickt wurde. Es scheint immer noch so surreal für mich wieder in Deutschland sein zu müssen, wo man jetzt doch mitten im Freiwilligendienst war. Die letzten sieben Monate haben mich stark geprägt, so vieles konnte ich durch andere neu lernen und selber entdecken. Mit seinen guten und schlechten Seiten hat Chile mich gefesselt. Ich war erstaunt über die Vielfältigkeit von Chile; von den herzlichen Menschen, die man überall kennenlernen durfte und der atemberaubenden Natur. So vieles konnte ich aus dieser Zeit mitnehmen und deswegen schmerzt es mich sehr, fünf Monate früher als geplant abreisen zu müssen. Ja es zerbricht mir förmlich das Herz die kommenden Monate bis Ende August nicht in Chile sein zu können und trauere sowohl um die guten, als auch um die schlechten Erfahrungen, die ich in dieser Zeit vermutlich gemacht hätte. Doch am meisten betrübt es mich, dass es mir in dieser schweren Zeit verwehrt blieb mich von euch, von meinen Kindern und Lehrern im Projekt und von meinen weiteren Freunden verabschieden zu können. Mit diesem abruptem Ende fällt es mir schwer mit meinem Freiwilligenjahr abschließen zu können.
Umso mehr bin ich dankbar für die letzten sieben Monate. Die Erfahrungen, die ich gemacht habe, werden mich mein Leben lang begleiten und mit ein wenig Zuversicht schaue ich nach vorn mit dem Wissen, dass egal wann man mich zurückkehren lassen wird, immer nette Menschen mit offenen Armen auf mich warten werden. Chile ist für mich in einer doch so kurzen Zeit zu einem Stück Heimat geworden und ich bedanke mich bei jedem, der dazu beigetragen hat.
Vielen Dank für alles! Nos vemos pronto.
Euer Johannes
Liebe Gemeindemitglieder,
ich hätte nicht gedacht, dass sich mein Leben innerhalb eines Tages komplett auf den Kopf stellen könnte. Aber genau so hat es sich angefühlt, als ich die Nachricht bekam, dass ich aufgrund des Coronavirus Chile innerhalb weniger Tage verlassen muss. Gerade jetzt, zu Beginn des neuen Schuljahres, das voller Möglichkeiten zur Umsetzung von Workshops und Projekten für die Schüler des Colegios steckte. Auch der neue Konfi-Jahrgang wäre bald gestartet und eine Werwolfnacht in der Gemeinde, sowie das Osterfest standen vor der Tür. Um nur ein paar Dinge zu nennen, die ich nun nicht mehr in Chile erleben kann.
Sowohl die herzlichen Schüler und Lehrer des Colegios, als auch das gemeinsame Beisammensein in der Gemeinde fehlen mir jetzt schon. Ich habe mich in La Reconciliación immer willkommen und wertgeschätzt gefühlt. Vielen vielen Dank für diese unvergesslichen sieben Monate.
Und auch wenn ich mich inzwischen wieder gut Zuhause eingefunden habe, wird dieser Freiwilligendienst sicherlich nicht mein letzter Aufenthalt in Chile gewesen sein.
Nun hoffe ich aber erstmal, dass diese Pandemie schnell eingedämmt wird und wünsche bis dahin Gesundheit und viel Kraft.
Herzliche Grüße aus Nürnberg
Paulina Barth
4. Am Schluss: ein Gebet, ein Vers und ein Spruch:
Das Gebet:
Hoffnungsläuten:
Den Klang hören und durchatmen.
Mit Gott sprechen. Vielleicht so:
Gott, sei bei mir.
Höre meine Sorgen.
[Stille]
Höre meine Bitten:
Für die Kranken.
Für ihre Angehörige.
Für die Pflegenden.
Für die, denen das Geld ausgeht.
Für die Erschöpften.
Für die Sterbenden und die Trauernden.
Tröste, trage, liebe alle, die dich brauchen.
[Stille]
Gott sagt:
Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir.
Lass mich darauf vertrauen.
Danke für alles, was stärkt.
Amen.
Hoffnungsläuten:
Der Vers:
Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den HERRN!
(Psalm 40,5)
Der Spruch:
Die Hoffnung stirbt zuletzt.