Am letzten Tag des Jahres laden wir ein zu einem meditativen Gottesdienst Zuhause oder wo auch immer Ihr gerade seid: sich die Zeit nehmen, auf das vergangene Jahr zurückzublicken und den Blick nach vorne zu richten auf unsere Wünsche und Hoffnungen für das neue Jahr. Zwischendurch immer wieder meditative Gesänge aus Taizé.
Macht euch mit auf die Reise! Wie immer könnt ihr den Gottesdienst ganz nach euren Bedürfnissen variieren.
Und bevor es losgeht, lade ich euch noch ein, folgendes bereit zu halten:
- Kerze / Teelichter und Streichholz
- Zettel und Stift
- Eine schöne Pflanze, auf die ihr schauen könnt
Vorschlag für einen Haus-Gottesdienst am Altjahresabend 2021
Hier könnt ihr die Glocke aus unserer Kirche “Zum Guten Hirten” hören:
Musik zum Eingang: Variation zu “Von guten Mächten” (von Benjamin, zum Ausgang singen wir es..)
Wir zünden eine Kerze an und versammeln uns “Im Namen Gottes, der Quelle unseres Lebens, im Namen Jesu Christi, dem Grund unserer Hoffnung und im Namen des Heiligen Geistes, der Kraft, die uns belebt und erneuert. Amen.”
Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.
Liebe Gemeinde, ich wünsche Euch, dass Ihr diese Erfahrung macht, wenn Ihr heute am Altjahresabend auf das vergangene Jahr zurückblickt.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber im Rückblick auf das Jahr kommt mir das erste halbe Jahr so weit weg vor mit der zweiten Welle hier in Chile, den bis an den Rand überfüllten Krankenhäusern, der strikten Quarantäne, all den Einschränkungen im privaten und öffentlichen Bereich.
Viel präsenter in Herz und Sinn ist das zweite halbe Jahr mit der Hoffnung, den immer besser werdenden Infektionszahlen dank der hohen Impfquote, der neugewonnenen Freiheit und der Freude darüber, dass in Gemeinde und privat wieder viel mehr möglich ist.
Stark ist die Sehnsucht nach Normalität, nach Nähe und Gemeinschaft in diesem hybriden Jahr, das in mancherlei Hinsicht vielleicht sogar noch anstrengender war als das erste Pandemiejahr.
Neben Corona hat noch ein anderes Thema dieses Jahr sehr bestimmt – in Deutschland wie in Chile: die Wahlen. Und damit verbunden Ängste und Hoffnungen, Gespräche über Zukunftsvisionen und was unser Land und unsere Welt braucht.
Aber in 2021 ist auch so viel mehr passiert, was in keiner Zeitung stand:
Kinder wurden geboren und geliebte Menschen starben (zu viele – das steht außer Frage).
Wir haben Frust und Liebesglück erlebt.
Manche haben die Arbeitsstelle oder den Wohnort gewechselt.
Es gab gute Begegnungen und schmerzhafte Abschiede.
All das und noch mehr können wir in diesem Gottesdienst vor Gott bringen und es ablegen.
Und dann einen freien Blick auf das neue Jahr riskieren.
Lied: Bless the lord my soul
:// Bless the lord, my soul, and bless God´s holy name.
Bless the lord, my soul, who leads me into life. //: 3x
:// Tengo sed de ti, o fuente del amor.
Tengo sed de ti: tu amor es libertad. //: 3x
Psalm 121 (gesprochen von Kathrin und Michael)
Wir laden euch ein, im Wechsel in 2 Gruppen Psalm 121 Zuhause mit uns zu beten:
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.
Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.
Der Herr behütet dich,
der Herr ist der Schatten über deiner rechten Hand.
dass dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.
Der Herr behütet dich vor allem Übel,
er behütet deine Seele.
Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!
Gemeinsam: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Kollektengebet:
Gütiger Gott, das alte Jahr geht zu Ende.
Wir stehen vor dir – sieh auf unser Leben:
Auf alles, was darin schön und gelungen ist,
und auf alles, was wir lieber verstecken.
Gott, sieh auf unser Leben:
Auf alles, was zerbrechlich und verwundbar ist,
auf alles Kräftige und Mutige.
Bei all unseren kleinen zaghaften Schritten
und bei den gewagten Aufbrüchen:
sei du, was uns lebendig macht und am Leben erhält.
Das bitten wir dich durch Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Lied: Laudate omnes gentes
Meditation:
Lesung: Matthäus 6,25-33 (eingelesen von Steffi)
Lied: Nada te turbe
Nada te turbe, nada te espante: quien a Dios tiene nada le falta.
Nada te turbe, nada te espante; solo Dios basta.
Stationen
Wir haben uns erinnert:
an Schönes und Unschönes, an Leichtes und Schweres.
Ihr seid nun eingeladen, diese Erinnerungen in Bewegung zu bringen und auch den Blick auf das neue Jahr zu richten:
Wofür bin ich dankbar?
Was lässt mich klagen?
Was wünsche und hoffe ich für das nächste Jahr?
Nehmt euch dafür Zeit!
Auch in diesem 2. Pandemie-Jahr gibt es viele Gründe zu danken.
Für alles, wofür ihr danken wollt im vergangenen Jahr, könnt ihr eine Kerze anzünden.
Vieles war schwer, manches ist zu Scherben geworden, manchmal haben wir uns geschnitten oder auch andere verletzt.
Schreibt alles auf einen Zettel, was ihr zurücklassen wollt aus dem vergangenen Jahr. Zündet diesen Zettel nach dem Gottesdienst an (vorsichtig – am besten über dem Waschbecken) und verbrennt ihn.
Kleiner Same Hoffnung. Aus einer einem kleinen unscheinbaren Samen, wird eine wunderbare Pflanze. Schaut euch eine in eurer Nähe genau an. Und lasst eure Hoffnung wachsen.
All eure Hoffnungen und Wünsche schreibt auf einen neuen Zettel. Wenn ihr wollt, macht ihn besonders schön und hängt ihn euch an einen besonderen Ort. Und teilt ihn mit euren Liebsten.
Und wenn ihr hier anklickt, bekommt ihr einen Segen mit für das neue Jahr.
Lied: Nada te turbe
Nada te turbe, nada te espante: quien a Dios tiene nada le falta.
Nada te turbe, nada te espante; solo Dios basta.
Fürbitten:
Du Ewiger, dieses Jahr endet.
Wir halten es dir hin.
Nimm es in deine Ewigkeit zurück.
Wir geben dir die Tage zurück, in denen wir uns gefreut haben:
Die Tage des Gelingens,
des Aufbruchs und Neuanfangs,
der Freiheit und langersehnter Umarmung.
Die Tage, in denen Kranke geheilt erwachten,
die Hoffnung zurückkehrte,
die Verlorenen aufatmeten.
Die Tage, in denen sich Gegner versöhnten,
Friedensworte gesprochen wurden und Friedenstaten gelangen.
Die Tage, an denen Kinder geboren wurden,
an denen wir einander vertrauten,
an denen die Lieber stärker war als der Tod.
Sie waren unser Glück.
Bewahre sie für uns auf, du Ewige.
Wir geben dir die Tage zurück,
an denen wir in Angst waren:
Die Tage der Trauer,
der Ratlosigkeit und Verzweiflung.
Die Tage, an denen wir unsere Lieben betrauert haben,
der Tod gewütet hat,
der Trost hohl wurde.
Die Tage, an denen die Waffen aus den Arsenalen geholt wurden,
an denen die Starken die Schwachen bedrängten.
Die Tage, an denen der Hass tödlich wurde,
und die Wut blind machte.
Die Tage, an denen Wasserfluten alles mit sich rissen,
Feuer wüteten und Kinder verhungerten.
Die Tage, an denen wir an dir zweifelten,
du Ewiger,
an denen wir auf dich gewartet haben,
an denen wir zurückgewiesen wurden und dich vergeblich anriefen.
Sie waren voller Finsternis.
Verwandele sie in neues Leben, du Ewige.
Wir halten dir die Tage und Wochen hin.
Wir halten dir unsere Lasten und unseren Jubel hin.
Du warst in allen Stunden da,
du bist uns treu gewesen,
du bist das Licht, nach dem wir Ausschau halten,
du bist der Friede, aus dem wir leben.
Wir danken dir für dieses Jahr.
Bleibe bei uns und allen,
die uns nahe sind im Neuen Jahr,
durch Jesus Christus, derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.
Und alles, was uns noch auf dem Herzen liegt, fassen wir in die Worte, die wir von Jesus Christus gelernt haben.
VaterUnser …
Segen
Auch in diesen Zeiten sind wir auf eure Mitgliedsbeiträge, Spenden und Kollekten angewiesen! Da wir jetzt nicht den Klingelbeutel rumgehen lassen können, würden wir uns um so mehr über eure Überweisungen freuen – hier geht es mit einem “klick” zu unseren Kontodaten. Danke für die treue Unterstützung unserer Gemeindearbeit!
Am Sonntag (02.01.) wird es wieder einen Gottesdienst in unserer Kirche geben – um 11.00 Uhr auf Spanisch mit Pastor Lukas – herzliche Einladung dazu!
Musik zum Ausgang: Von guten Mächten wunderbar geborgen
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Refr. / Estribillo:
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Kerze ausblasen und mit Ruhe das Alte gehen lassen.
Wer mag, kann nochmals die Glocke “schlagen”: